1914
Wegen Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung wird gegen sie Anklage wegen ,Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und gegen Anordnungen der Obrigkeit‘ erhoben. Sie wird zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.
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Quelle
Rosa Luxemburg – Gesammelte Werke Band 4, S. 359, Anmerkung 3 Dietz Verlag Berlin (Ost), 1983.
1873
Bereits in ihren ersten feministischen Texten fordert sie das Stimmrecht für Frauen.
Es giebt keine Freiheit der Männer, wenn es nicht eine Freiheit der Frauen giebt. Wenn eine Frau ihren Willen nicht zur Geltung bringen darf, warum soll es der Mann dürfen.
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Der Frauen Natur und Recht. Zur Frauenfrage. Zwei Abhandlungen über Eigenschaften und Stimmrecht der Frauen. Wedekind & Schweiger, 1876. S. 172.
1970er
Inspiriert die feministische Matriarchatsforschung, in dem sie die Darstellung auf prähistorischen Kunstwerken als Symbole des Wiedergeburtsglaubens im Zusammenhang mit der weiblichen Schöpfungskraft und dem Mondzyklus deutete.
Es ist nichts schwieriger, als einen Irrtum zu korrigieren, wenn dieser einmal auf den Lehrstühlen und in den Schulbüchern Fuß gefasst hat.
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Quelle
E.P.König: Frau Neandertaler hatte Kultur. In: Emma, August 1982, S. 54
1880er
Unter dem Namen Anna O. steht Bertha Pappenheim für eine der wichtigsten Krankengeschichten des Begründers der Psychoanalyse, Sigmund Freud.
Ich glaube nicht, dass Leute, die viele Bücher haben und gelesen haben, gescheiter sind als die Anderen, ich glaube nicht, dass sie besser sind, als die anderen.
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Konz, Britta: Bertha Pappenheim (1859-1936). Ein Leben für die jüdische Tradition und weibliche Emanzipation, Frankfurt a. M. 2005, S. 164.
1893
In ihrem Aufsatz ‚Die moderne Frau’ erklärt sie die finanzielle Unabhängigkeit der Frau als Vorbedingung für ihre Freiheit und eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Männern und Frauen.
Klarer zeigt sich doch vielleicht nirgends die ganze Brutalität menschlicher Zustände als auf dem sexuellen Gebiet.
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Helene Stöcker: Die Liebe und die Frauen, 1906
1980er
In Analogie zu ‚Afro-American‘ entwickelte sie im Austausch mit anderen Schwarzen deutschen Frauen die Selbstbenennung ‚Afrodeutsch‘.
rassismus bleibt/bleiches gesicht einer krankheit/die uns heimlich und öffentlich auffrißt
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May Ayim, Soul Sister, 1992 In: May Ayim (1995): Blues in Schwarz Weiss, S. 57
1848
Forderung an die sächsische Regierung, bei der Organisation der Arbeit die Frauen nicht zu vergessen u. anschließend persönliche Gespräche mit den Ministern
Die Geschichte aller Zeiten hat es gelehrt und die heutige ganz besonders, daß Diejenigen, welche selbst an ihre Rechte zu denken vergessen, auch vergessen wurden.
1949
Sie ist an der Ausarbeitung eines neuen Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland beteiligt. Ihrem Einsatz ist die Aufnahme der Formulierung „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ (Art. 3 Abs. 2) zu verdanken.
Ich hatte nicht geglaubt, daß 1948/49 noch über die Gleichberechtigung überhaupt diskutiert werden müßte und ganz erheblicher Widerstand zu überwinden war!
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Auszüge aus Tonbandprotokollen mit Elisabeth Selbert, in: Barbara Böttger: das Recht auf Gleichheit und Differenz. Elisabeth Selber tun der Kampf der Frauen um Art. 3 II Grundgesetz, Münster 1990, S. 166.
1892 - 1896
Herausgeberin der Zeitschrift ‚Die Gleichheit‘
Auch das weibliche Proletariat will und wird zeigen, daß es keiner Protektionen der bürgerlichen Gesellschaft bedarf zu seiner Befreiung, sondern nur der auch ihm zukommenden gleichen Menschenrechte.
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Ihrer, Emma: Die Organisation der Arbeiterinnen, Berlin 1893, S. 8.
Hält als erste weibliche Referentin den Vortrag „Englands Frauen im öffentlichen Leben“ im Berliner Handwerkerverein.
Damen mag das schaden, Frauen ist es gesund, dann sie erstarken in der Atmosphäre gemeinnütziger Tätigkeit, die für Frauen zu den selbstverständlichen Dingen des Lebens gehört.
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Schwerin, Jeanette: Dame oder Frau?, in: Die Frauenbewegung, 2. Jg., Jun 1896, Heft11, S. 108.
1896
Organisatorin des Internationalen Kongresses für Frauenwerke und Frauenbestrebungen in Berlin (mit Minna Cauer und anderen)
… wir Frauen verlangen nicht Gnade, sondern Gerechtigkeit. Wo Ungerechtigkeit gegen die eine Hälfte des Geschlechtes herrscht, giebt es überhaupt keine Gerechtigkeit.
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Morgenstern, Lina: Ein offenes Wort über das medizinische Studium der Frauen an Herrn Prof. Dr. W. Waldeyer. Berlin, 1888, S. 21
1989 - 1990
Vertreterin des Unabhängigen Frauenverbandes der DDR am Zentralen Runden Tisch
Der Umbruch der DDR-Gesellschaft wurde von den Massen auf der Straße eingeleitet. [...] Aber bei der Ausarbeitung zukünftiger Gesellschaftsstrategien [...] bleiben Frauen schon wieder außen vor.
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Merkel, Ina: Ohne Frauen ist kein Staat zu machen. Einige Frauen-Fragen an ein alternatives Gesellschaftskonzept oder: Manifest für eine autonome Frauenbewegung. Dezember 1989 (Hektographie); RHG/UFV/01.
Marinka Körzendörfer und zehn weitere Mitglieder der Gruppe "Lesben in der Kirche" werden von der Polizei an der Teilnahme an einer Feier anlässlich des 40. Jahrestags der Befreiung in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück gehindert. Sie werden festgehalten und verhört.
Uns blieb nichts anderes übrig, als uns als Oppsition zu begreifen.
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Quelle
Körzendörfer, Marinka, in: Arbeitskreis "Lesben in der Kirche" in: Karstädt, Christina / Zitzewitz, Anette von (Hg.): ...viel zuviel verschwiegen - Eine historische Dokumentation von Lebensgeschichten lesbischer Frauen in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1996, S. 155-186, hier: S. 164.
1919
Eine der ersten Autor*innen im deutschsprachigen Raum, die Frauenliebe in der Trilogie ‚Der Skorpion‘ positiv thematisiert hat.
Und wie aus Freundinnen Geliebte werden, das hat die so sehr begabte Verfasserin mit unendlicher Feinheit und großer Klarheit zugleich geschildert.
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Quelle
Fischer, Karl: Anna Elisabet Weirauch, „Der Skorpion“, in: Berliner Tageblatt und Handelszeitung, 48. Jg., 27.8.1919.
1951
Mitgründerin der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung
Menschenrechte und Menschenwürde werden täglich im Namen von Freiheit und Demokratie mit Füßen getreten. Ich mache da nicht mit. Ich werde ungehorsam und wenn es sein muss unangenehm.
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Quelle
AddF, NL-P-27 ; 5-5, Transkript von Kassette 3, 00:20:02-5, März 1952, S. 21.
1929
Lotte Hahm eröffnet eine Versammlung, die die Gründung einer Transvestitengruppe beschließt
Die Frauenorganisation muß, wenn sie wirklich ernst genommen werden und im Kampf etwas leisten will, auf ähnlicher Grundlage wie der BfM [Bund für Menschenrecht]aufgebaut werden.
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Quelle
zitiert nach Katharina Vogel, „Zum Selbstverständnis lesbischer Frauen in der Weimarer Republik: Eine Analyse der Zeitschrift Die Freundin 1924-1933,” 1992, S. 116 [1984], [BfM: Bund für Menschenrecht]
1899
Eröffnung des ersten Jahreskurses der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit, Beginn der systematischen Ausbildung für die soziale Arbeit in Deutschland
Ich konnte nicht länger daran zweifeln, daß all die Reformen, die wir erreicht hatten, zunichte gemacht würden, wenn nicht Frauen als Leiterinnen in die verschiedenen Zweige des öffentlichen Dienstes berufen würden.
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Quelle
Salomon, Alice: Charakter ist Schicksal. Lebenserinnerungen., Weinheim/Basel 1983, S. 214.