Über Minna Cauer
Jugend, Ehe- und Witwenjahre
Minna Cauer, geb. am 01.11.1841 in Freyenstein, wuchs als Tochter des Pfarrers Alexander Schelle (1804-1874) und seiner Ehefrau Juliane geb. Wolfschmidt (gest. 1887) mit mehreren Geschwistern auf. Sie wollte Lehrerin werden, konnte dies jedoch zunächst wegen familiärer Probleme nicht. Ihr erster Ehemann, der Arzt Doktor August Latzel, und ihr Sohn starben innerhalb weniger Jahre. Sie musste sich neu orientieren und legte 1867 das Lehrerinnenexamen ab, um dann für ein Jahr als Hauslehrerin nach Paris zu gehen. Ab 1869 war sie Lehrerin an einer Mädchenschule in Hamm. Dort lernte sie ihren zweiten Mann kennen, den späteren Berliner Schulrat Eduard Cauer (1823–1881). Nach dem Umzug in die Hauptstadt knüpfte sie erste Kontakte zu liberalen Politikern und Frauen aus der bürgerlichen Frauenbewegung. Nach dem Tod Eduard Cauers 1881 lebte sie einige Jahre in Dresden und fand in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Geschichte der Frauen eine neue Lebensaufgabe. Ihre ersten Publikationen wurden 1883 und 1884 in der Vossischen Zeitung veröffentlicht. Sie kehrte nach Berlin zurück und unterrichtete Geschichte in einem Pensionat für Amerikanerinnen.1
Die Frauenpolitikerin
1888 gründete Minna Cauer zusammen mit anderen Frauen in Berlin den Verein Frauenwohl, der das Sprachrohr des radikalen Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung wurde. 1889 war sie Mitbegründerin des Kaufmännischen Hilfsvereins für weibliche Angestellte. 1896 arbeitete sie beim Internationalen Kongress für Frauenwerke und Frauenbestrebungen in Berlin mit. 1899 wurde ein Gegenverband zum Bund Deutscher Frauenvereine gegründet, der Verband Fortschrittlicher Frauenvereine, dessen Vorsitzende Cauer wurde. In diesem neuen Verband schlossen sich die Vereine zusammen, denen die Politik des Bundes Deutscher Frauenvereine zu defensiv erschien. Der Bund Deutscher Frauenvereine setzte auf Petitionen und die Unterstützung liberaler Kreise, um eine Verbesserung der Situation von Frauen auf zahlreichen Gebieten zu erreichen. Die radikalen Frauenrechtlerinnen kämpften öffentlich und offensiv und forderten unter anderem das Wahlrecht für Frauen.2 Sie kritisierten die fehlende Gleichberechtigung der Frauen im Entwurf zum neuen Bürgerlichen Gesetzbuch, sie bekämpften sexuelle Belästigung und Gewalt, den § 218 sowie Prostitution und Frauenhandel und sie befassten sich mit der Dienstboten- und Arbeiterinnenfrage3 Im Ersten Weltkrieg wurde Minna Cauer bald zur Pazifistin. 1918 trat sie der Deutschen Demokratischen Partei bei.4
Die Rednerin
Minna Cauer war eine mitreißende Rednerin und eine humorvoll-energische Versammlungsleiterin, die stets ohne Manuskript sprach und viele Menschen durch die Klarheit ihrer Gedanken überzeugte.5 Else Lüders, ihre langjährige Mitarbeiterin, fühlte sich bei ihren Vorträgen durch „das lebhafte Mienenspiel, die anmutigen Bewegungen des schlanken Körpers, die Duse-Bewegung der schönen Hände“ an die Schauspielerin Eleonore Duse (1858–1924) erinnert.6 Ein Kölner Journalist verglich Cauer mit einer „Priesterin und Prophetin“.7 Sie hielt unermüdlich Vorträge bei Kongressen von Frauenvereinen im Deutschen Reich, in Großbritannien, Belgien, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Italien sowie bei SPD-Frauenkonferenzen.8 Der direkte Kontakt mit dem Publikum löste bei ihr oft eine persönliche Weiterentwicklung aus. So notierte sie, nachdem sie 1912 in der Jugendgruppe des Vereins Frauenwohl in Berlin die Sozialdemokratin Clara Zetkin (1857–1933) vorgestellt hatte, in ihrem Tagebuch: „Ich versenkte mich in die Ideenwelt dieser Frau, ich vertiefte mich in den Sozialismus […] Ich will jetzt den wissenschaftlichen Sozialismus studieren, ich muß klar werden, klar sehen.“9
Die Publizistin
Minna Cauer war Herausgeberin und Redakteurin der von ihr 1895 gegründeten Zeitschrift Die Frauenbewegung, die bis zur Einstellung 1919 das Publikationsorgan der radikalen bürgerlichen Frauenbewegung war.10 Sie verfasste an die 400 Beiträge, Leitartikel, Kongressberichte und Rezensionen und prägte damit das Profil der Zeitschrift.11 Die Frauenbewegung unterschied sich in ihrem Ansatz und Stil stark von anderen Frauenzeitschriften, die Cauer ironisch kritisierte: „Eine kleine Besserung ist hie und da zu merken. Man stickt nicht mehr so viele Morgenschuhe für den geliebten Ehegatten und ist nicht mehr so entzückt über irgend ein neues Häkelmuster […] Aber etwas Trostloses liegt doch in diesen Blättern, – und von einer neuen Lebensauffassung, von neuen Lebensaufgaben der Frau ist selten oder nie die Rede“.12
1893 erschien ihr Buch Die Frauen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, in dem sie die These aufstellte, dass die amerikanischen Frauen „zum Wohl des Ganzen“ arbeiten wollten, wohingegen „Deutschlands Frauen selig zu den Füßen Goethes und Schillers träumten“.13 1898 publizierte sie ihr zweites Buch Die Frau im 19. Jahrhundert. Der Zusammenhang zwischen „Pflichtlosigkeit dem Allgemeinen gegenüber“ und der Rechtlosigkeit der Frauen ist für sie eindeutig: „[…] so pflegen Deutschlands Frauen ihr Gretchen- und Hausfrauenideal fast bis zur Vernichtung des eigenen Ichs. Dieses Ideal glauben sie durch die Verherrlichung und Anbetung des Mannes und nur durch den Mann erreichen zu können“.14 1913 legte sie eine Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Berliner Vereins Frauenwohl vor.15 Bis ins hohe Alter schrieb Cauer für diverse Zeitungen Artikel zur politischen Situation.
Die Bildungsbürgerin
Minna Cauer war eine Intellektuelle.16 Sie las viel – sowohl Belletristik als auch Bücher über historische und politische Themen – und nutzte regelmäßig die Bibliothek des Abgeordnetenhauses und des Reichstages.17 In ihren Tagebüchern finden sich zahlreiche Hinweise auf Autoren, von deren Werken sie beeinflusst wurde: Lew Tolstoi, Arthur Schopenhauer, Friedrich Schleiermacher und Romain Rolland.18 Karl Marx‘ Thesen reizten sie zum Widerspruch. Sie fand bei ihm „nicht nur viele Widersprüche, sondern auch eine große Einseitigkeit und Engherzigkeit, weil alles und alles aus ökonomischen Gründen allein abgeleitet werden soll“.19 Die Biografie von Albert Bielschowsky über Goethes Leben und Werk (erschienen 1896 und 1904) beeindruckte sie tief: „Bielschowskys Goethe ist der größte Genuß, den ich seit langer Zeit gehabt habe. So vieles wird wieder lebendig in mir, nicht nur Goethe selbst mit all seinen Schwächen, seiner Größe, seiner Liebenswürdigkeit, seiner Schroffheit und seinem Talent, sich selbst und ach, so viele andere so unsäglich zu quälen“.20 Ihre Frauenideale waren Antigone und Iphigenie, denn sie „lieben das Weitschauende, das fern von Tagesideen steht“.21 Neben intensiver Lektüre spielten Theater- und Konzertbesuche sowie der Besuch von politischen Vorträgen eine große Rolle in ihrem Leben.22
Beziehungen
Minna Cauer arbeitete mit vielen Frauen und Männern zusammen. Sie war eine stark polarisierende Persönlichkeit. Entweder man schätzte sie und war begeistert von ihrer charismatischen und kompromisslosen Art und ihren Ideen, oder man stand ihr, der als eitel und selbstverliebt etikettierten Frau, und ihrer politischen Ausrichtung ablehnend gegenüber.23
Mehrere Arbeitsbeziehungen scheiterten im Laufe der Jahre, beispielsweise die zur Frauenrechtlerin Anita Augspurg (1857–1943).24 Cauer war bis zu ihrem Tod befreundet mit Emma Muschka von Witt (1863–1949) und der Bremer Frauenrechtlerin Auguste Kirchhoff (1867–1940).25 Sie schätzte – trotz mancher politischen Differenz – die Sozialdemokratin Clara Zetkin. Eine besonders enge Verbindung hatte Cauer zu ihrer Großnichte Lilly Somerhausen, geborene von Stoffregen. Das Verhältnis zu Else Lüders zerbrach im Ersten Weltkrieg, als diese sich dem nationalen Lager zuwandte, das den Krieg unterstützte.26
Lebensbilanz
Im hohen Alter schien sich Cauers Traum erfüllt zu haben: „Ich sterbe als Republikanerin“ schrieb sie begeistert am 9. November 1918 in ihr Tagebuch.27 Die Frauenbewegung stellte sie 1919 mit den Worten ein: „Meine Aufgabe innerhalb der Frauenbewegung halte ich für erfüllt, da das Bürgerrecht der Frau den Frauen gegeben worden ist“.28 Am Ende ihres Lebens stand dennoch die bittere Erkenntnis, „daß die Frauen nur im Kleinen ihr Dasein leben wollen, und daß ich wohl die letzte sein würde, der sie gern folgen würden. Einzelne wohl, aber viele?“29 Ihre Memoiren schrieb sie bewusst nicht mehr. „Wenn ich alles offen, wahr und ehrlich darstellen will, dann wird es das Bild einer ewig suchenden Frau, die sich Ideale aufbaute für sich, für die Freunde, für das Vaterland, für die Menschheit und alles ging in Trümmer“.30
Minna Cauer starb am 3. August 1922 und wurde auf dem Matthäus-Friedhof in Berlin-Schöneberg begraben. Seit 1952 ist ihr Grab ein Ehrengrab des Landes Berlin.
In vielen Nachrufen wurde ihr Lebenswerk gewürdigt.31 Der Politiker und Publizist Hellmut von Gerlach (1866–1935) schrieb rückblickend: „Meine pariser (!) Erfahrungen veranlaßten mich zu intensiverer Beteiligung an der deutschen Frauenbewegung. Hand in Hand arbeitete ich dabei mit Minna Cauer, in der ich den stärksten politischen Kopf der deutschen Frauenbewegung schätzen lernte. Sie war dank langer Tätigkeit in England international gesinnt, dazu historisch, literarisch und politisch gleichmäßig gebildet. Vor allem war sie eine Taktikerin ersten Ranges“.32
Die neuere Forschung sieht in Cauer und ihren Mitstreiterinnen Intellektuelle und Idealistinnen, denen allerdings ein Gesamtkonzept für ihre politische Arbeit fehlte.33 Cauer gilt als eine der wichtigsten Führungspersönlichkeiten, die „sowohl Programmatik und Strategien, als auch Mobilisierung und Organisation des Vereins Frauenwohl und des gesamten radikalen Flügels entscheidend geprägt haben“.34
Netzwerk von Minna Cauer
Zitate von Minna Cauer
Biografie von Minna Cauer
Fußnoten
- 1 Jank, Dagmar: „Vollendet, was wir begonnen!“ Anmerkungen zu Leben und Werk der Frauenrechtlerin Minna Cauer (1841-1922), Berlin 1991, S. 7.
- 2 Schaser, Angelika: Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933, Darmstadt 2006, S. 45.
- 3 .Cauer, Minna: 25 Jahre Verein Frauenwohl, Groß-Berlin. Der Fortschrittlichen Frauenbewegung gewidmet zum 25jährigen Jubiläum des Vereins Frauenwohl, Groß-Berlin, Berlin 1913, S. 16f. und S. 34.
- 4 Jank: „Vollendet“, S. 15.
- 5 Pommerenke, Petra: Organisation und Bewegung. Die Frauenwohl-Vereine 1888-1914, Magisterarbeit Universität Frankfurt am Main 1996, S. 38.
- 6 Lüders, Else: Minna Cauer. Leben und Werk dargestellt an Hand ihrer Tagebücher und nachgelassenen Schriften, Gotha 1925, S. 61.
- 7 Ebenda, S. 60.
- 8 Jank: „Vollendet“, S. 12.
- 9 Zitiert nach Lüders: Cauer, 1925, S. 159.
- 10 Golling, Monika: Radikal, furchtlos und polemisch. „Die Frauenbewegung“ (1895-1919), in: Ariadne. Almanach des Archivs der deutschen Frauenbewegung, 11. Jg., 1995, H. 28, S. 23–29, Einzelheiten S. 25–27.
- 11 Wenzel, Cornelia: Aufforderung zum Handeln. Einige Worte über Minna Cauers Erbe an die Frauenbewegung, in: Ariadne. Almanach des Archivs der deutschen Frauenbewegung, 11. Jg., 1995, H. 28, S. 32f., hier S. 32.
- 12 Zitiert nach Jank: „Vollendet“, S. 13.
- 13 Ebenda, S. 9.
- 14 Ebenda, S. 11.
- 15 Cauer: 25 Jahre.
- 16 Briatte-Peters, Anne-Laure: La fabrique des intellectuelles Minna Cauer, Anita Augspurg et Lida Gustava Heymann, in: Farges, Patrick / Saint-Gille, Anne Marie (Hg.): Le premier féminisme allemand 1848-1933. Un mouvement social de dimension internationale, Villeneuve-d’Asq 2013, S. 33-49, hier S. 38., S. 40.
- 17 Briatte-Peters, Anne-Laure: Grenzenlos radikal? Die Grenzen der radikal-bürgerlichen Frauenbewegung im deutschen Kaiserreich, in: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, 26. Jg., 2010, H. 57, S. 6-13, hier S. 9.
- 18 Lüders: Cauer, 1925, S. 255, S. 36, S. 39 und S. 272.
- 19 Zitiert nach: Lüders: Cauer, 1925, S. 160.
- 20 Ebenda, S. 132.
- 21 Ebenda, S. 262.
- 22 Lüders, Else: Minna Cauer zum Gedächtnis. Erinnerungen, Berlin 1922, S. 13.
- 23 Pommerenke: Organisation, S. 38.
- 24 Lüders, Cauer, 1925, S. 98 und Tagebucheintrag M.C. 15.10.1911 mit erläuternder Fußnote von Lüders zum Bruch (S. 157), weitere Hinweise auf die Auseinandersetzung: Lüders, Cauer, 1925, S. 144f.
- 25 Briatte-Peters: Grenzenlos radikal?, S. 11f.
- 26 Jank: „Vollendet“, S. 16.
- 27 Zitiert nach Lüders: Cauer, 1925, S. 223.
- 28 Zitiert nach: Golling: Radikal, S. 23.
- 29 Zitiert nach Lüders: Cauer, 1925, S. 205.
- 30 Zitiert nach: Braun-Schwarzenstein, Gabriele: Minna Cauer. Dilemma einer bürgerlichen Radikalen, in: Feministische Studien, 3. Jg., 1984, H. 1, S. 99–116, hier S. 114.
- 31 Eine Auswahl: Jank: „Vollendet“, S. 20f.
- 32 Gerlach, Hellmut von: Erinnerungen eines „Junkers“. XI. Frauen und Frauenrechtlerinnen, in: Die Weltbühne, 20. Jg., 1924, 1. Bd., H. 25, S. 846–849, hier S. 849.
- 33 Briatte-Peters: La fabrique, S. 48, Briatte-Peters, Anne-Laure: Sie stand sich selbst im Weg. Die radikale Frauenbewegung im Verhältnis zu den anderen und zu sich selbst, in: Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte, 31. Jg., 2015, H. 67/68, S. 80–88, hier S. 83.
- 34 Pommerenke: Organisation, S. 37.
Ausgewählte Publikationen
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Cauer, Minna: Denkschrift zur Begründung der Eingabe an den preußischen Städtetag, die §§ 5 und 13 der Städteordnung von 1853 betreffend, Berlin 1909.
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Briatte-Peters, Anne-Laure: Itinéraire d‘ une féministe „radicale“ Minna Cauer (1841-1922), in: Revue d’Allemagne et des pays de langue allemande, 44. Jg., 2012, H. 3, S. 291-307.
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Briatte-Peters, Anne-Laure: La fabrique des intellectuelles Minna Cauer, Anita Augspurg et Lida Gustava Heymann, in: Farges, Patrick / Saint-Gille, Anne Marie (Hg.): Le premier féminisme allemand 1848-1933. Un mouvement social de dimension internationale, Villeneuve-d’Asq 2013, S. 33-50.
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Briatte-Peters, Anne-Laure: La contribution des intellectuelles féministes radicales à la transition politique en Allemagne (années 1890-1920), in: Dupeyrix, Alexandre / Raulet, Gérard (Hg.): Allemagne 1917-1923. Le difficile passage à la République, Paris [im Erscheinen]
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Golling, Monika: Radikal, furchtlos und polemisch. „Die Frauenbewegung“ (1895-1919), in: Ariadne. Almanach des Archivs der deutschen Frauenbewegung, 1995, H. 28, S. 23-29.
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Lüders, Else: Minna Cauer zum Gedächtnis. Erinnerungen, Berlin 1922.
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Pommerenke, Petra: Organisation und Bewegung. Die Frauenwohl-Vereine 1888-1914, Magisterarbeit Universität Frankfurt am Main 1996.
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Sander, Sabine: „Sie ist ein Mensch gewesen, und das heißt ein Kämpfer sein“ (Goethe). Minna Cauer (1841-1922), in: Bezirksamt Schöneberg/Kunstamt Schöneberg (Hg.): „Ich bin meine eigene Frauenbewegung“. Frauen-Ansichten aus der Geschichte einer Großstadt, Berlin 1991, S. 39-43.
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Wenzel, Cornelia: Aufforderung zum Handeln. Einige Worte über Minna Cauers Erbe an die Frauenbewegung, in: Ariadne. Almanach des Archivs der deutschen Frauenbewegung, 1995, H. 28, S. 32f.