#NOFEAR – gemeinsam gegen digitale Gewalt
Nina Simone sagte einst: „I’ll tell you what freedom is to me – no fear.“ („Ich sage dir, was Freiheit für mich bedeutet – keine Angst zu haben.“) Diese Worte gaben Anlass, um unter dem Motto #NOFEAR einen feministischen Abend gegen patriarchale Gewalt zu gestalten.
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen machte das Digitale Deutsche Frauenarchiv geschlechtsspezifische Gewalt im Netz zum Thema: Digitale Gewalt ist real. Sie wirkt als Instrument struktureller Unterdrückung und trifft in besonders hohem Maße Menschen, die auch jenseits des digitalen Raums unter Diskriminierungen leiden wie z.B. BIPoC, Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender sowie behinderte, arme und alte Menschen.
Gewalt an Frauen ist historisch kein neues Thema, findet aber stets neue Formen. Selbstbestimmung stärken, geschlechtsspezifische Gewalt bekämpfen und ein solidarisches Miteinander leben – der Blick in die Geschichte zeigt: Die Verhandlung dieser Dauerthemen hat die feministischen Bewegungen zutiefst geprägt. Seit Jahrzehnten schaffen sie hier Widerstand, gestalten Gegenöffentlichkeiten und entwickeln emanzipatorische Utopien und konkrete Hilfe. Mit klarer Zielsetzung: angstfreie Räume – analog wie online.
Für Empowerment & feministische Solidaritäten
Am 25.11.2022 verbanden wir historische Traditionslinien im Feminismus und ihre aktuellen Herausforderungen und kamen im Berliner SchwuZ mit Expert*innen ins Gespräch: Was braucht es aus feministischer Perspektive, um das Digitale angstfrei zu gestalten? Welche Politiken und Interventionen stärken Solidaritäten? Und wie können Wissen und Ressourcen feministischer Bewegungen gegen Hatespeech, Shitstorms, Cyberstalking und Co. verbunden werden? Eine Diskussion & Hommage an den Feminismus, damit die feministische Vision Kontur gewinnt: #nofear.
Neben der Begrüßung durch DDF-Geschäftsführerin Sabine Balke Estremadoyro, einer Onlinebotschaft von Bundesministerin Lisa Paus (BMFSFJ) und einem Videobeitrag von der gemeinnützigen Organisation HateAid bot eine Podiumsdiskussion Input zum Thema.
Im Talk, der von Negin Behkam (Journalistin, u.a. L-MAG) und Annabelle Georgen (Journalistin, u.a. SIEGESSÄULE) moderiert wurde, tauschten sich Melina Borčak (u.a. Journalistin, Filmemacherin), Katja Grieger (Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe), Ouassima Laabich (Politikwissenschaftlerin, u.a. Superrr Lab) und Nivedita Prasad (u.a. Professorin für Handlungsmethoden und genderspezifische Soziale Arbeit, ASH) über die Spezifika, Problemfelder und vor allem feministischen Handlungsstrategien gegen digitale Gewalt aus. Gerahmt wurde dieser von berührenden Performances von Sookee (u.a. Autorin, Rapperin Sukuni) und dem Centre Talma (politische Tanz-Performance).
Wir danken allen Beteiligten für die inspirierenden, klugen und ermutigenden Beiträge an diesem Abend ganz im Sinne von Empowerment & feministischen Solidaritäten!
Großer Dank gilt auch dem Team vom Berliner SchwuZ für die tolle Betreuung und Unterstützung, Tanja Schnitzler für die Fotodokumentation sowie Kathrin Winterstein (Eventfloristik wild & schön) für die Blumendekoration!
Konzipiert und organisiert wurde die Veranstaltung von Franziska Rauchut (Wissenschaftliche Koordinatorin DDF) und Steff Urgast (Leitung Kommunikation DDF).
Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann über unsere Website sowie den DDF-YouTube-Kanal nachgeschaut werden.
Triggerwarnung: In der Veranstaltung wird Gewalt gegen Frauen und queere Menschen thematisiert.