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Feministisches Wissen vernetzen: i.d.a. und DDF starten EU-Projekt

veröffentlicht 02. Juli 2024
Mit GEMEINSAM BEWAHREN WIR ZUKUNFT startet im Juli das erste europäische Bildungsprojekt von i.d.a. und DDF zu feministischer Erinnerungsarbeit. Von Island bis Zypern bringt es feministische Archive und Bibliotheken über das EU-Programm Erasmus+ in Austausch und fördert damit Gleichstellung und Diversität in Forschung und Wissenschaft.
Schlagworte
  • Vernetzung
  • Erwachsenenbildung
  • Europäische Union
  • Netzwerk

(English version below)

Internationale Solidarität und Vernetzung ist seit jeher ein zentraler Ansatz innerhalb feministischer Bewegungen. Über Ländergrenzen hinweg haben sich diese gegenseitig bedingt, ausgetauscht und inspiriert. Um diesen Ansatz in der aktuellen Erwachsenenbildung sichtbar zu machen, hat der i.d.a.-Dachverband (i.d.a.) das Projekt GEMEINSAM BEWAHREN WIR ZUKUNFT / TOGETHER WE PRESERVE OUR FUTURE initiiert. Seit über 30 Jahren setzt sich i.d.a., der Dachverband der deutschsprachigen Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen, für die Bewahrung und Vermittlung feministischer Geschichte und Wissensbestände ein. 

Erasmus+
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Feministische Bildung fördern

Im Juli 2024 startet nun das einjährige Projekt mit feministischen Erinnerungseinrichtungen aus 15 europäischen Ländern, finanziell gefördert über das EU-Bildungsprogramm ERASMUS+ und organisatorisch begleitet und unterstützt vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF). Im Zentrum stehen Job-Shadowings und Workshops: 30 Expert*innen werden europaweit an jeweils binational organisierten Hospitanzen teilnehmen. 

Der Fachaustausch fördert Dialog wie Wissenstransfer und sensibilisiert für die jeweiligen Bedingungen vor Ort: Wie wird Wissen über Lesben- und Frauenbewegungen in den Ländern gesammelt und bewahrt? Wie könnte ein vereinter europäischer Suchraum spezialisierter Kulturerbe-Institutionen und ihrer intersektionalen Sammlungen zur Demokratisierung von Wissen beitragen? Und wie lassen sich diese zentralen Quellen und Daten zu Frauengeschichte, Feminismus und Gender Studies als Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes nachhaltig sichern und für die Öffentlichkeit öffnen? Im Mai 2025 kommen alle teilnehmenden Einrichtungen zu einem Abschlussworkshop zusammen – geplant ist ein Festakt zur offiziellen Gründung eines europäischen Fachnetzwerkes.

Europäische Vernetzung stärken

Eingebettet ist das Projekt daher in die vom DDF angestoßene Initiative META-EU. Diese hat zum Ziel, feministische Erinnerungseinrichtungen in einem europäischen Netzwerk zu verbinden und ihre Wissensbestände künftig in einer vereinten Datenbank zu teilen. Von Portugal bis Estland, von Island bis Zypern: Zahlreiche Einrichtungen aus aktuell 15 europäischen Ländern beteiligen sich bereits aktiv an der Initiative und sind darüber hinaus auch in das Erasmus+ Projekt eingebunden.

„Das Erasmus+ Projekt bietet dem i.d.a.-Dachverband die einzigartige Chance, unsere Vernetzung über den deutschsprachigen Raum hinaus zu vertiefen und ein gegenseitiges Lernen in der Bewahrung feministischer Geschichte zu ermöglichen“, sagt der i.d.a.-Vorstand, bestehend aus Inga Müller (DENKtRÄUME, Hamburg), Margarethe Kees (FrauenGenderBibliothek Saar, Saarbrücken) und Margit Hauser (STICHWORT, Wien). „Gerade in aktuellen Zeiten des Rechtsrucks und stärker werdenden Antifeminismus ist die Zusammenarbeit feministischer Projekte zu stärken“, betonen sie. 

Erasmus+ Überblickskarte
Digitales Deutsches Frauenarchiv
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Rechteangabe
  • Digitales Deutsches Frauenarchiv
  • CC BY-SA 4.0
Übersicht zur Länderverteilung der teilnehmenden Verbundeinrichtungen

Der Erfahrungsaustausch zu europa- und demokratiefeindlichen Entwicklungen innerhalb vieler Länder kann hier zur Gestaltung gemeinsamer Gegenstrategien beitragen. Offenheit, Inklusion und Demokratisierung hob daher auch die Erasmus+ Vergabejury als Leitziele des Verbundprojektes hervor. Diese seien besonders „im Hinblick auf die aktuelle und zukünftige Situation der Frauenbewegungen von wichtiger Bedeutung für ganz Europa“.

Hintergrund

GEMEINSAM BEWAHREN WIR ZUKUNFT / TOGETHER WE PRESERVE OUR FUTURE ist ein Projekt des i.d.a.-Dachverbands in Zusammenarbeit mit dem DDF und der Initiative META-EU, finanziert über das europäische Förderprogramm Erasmus+.

Seit 1994 besteht mit dem i.d.a. e.V. der Dachverband von über 40 Lesben-/Frauenarchiven, -bibliotheken und -dokumentationsstellen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Italien. 2018 ging das von i.d.a. getragene Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) online. Das DDF ist das Fachportal zur deutschsprachigen feministischen Bewegungsgeschichte. Es präsentiert und kontextualisiert Material der i.d.a.-Erinnerungseinrichtungen und ermöglicht über den DDF-Projektefonds deren Digitalisierung. 2020 initiierte das DDF die Initiative META-EU #UnitedWeSearch zur langfristigen Umsetzung eines gesamteuropäischen Recherchewerkzeugs. Seit 2020 wird das DDF vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) institutionell gefördert.

Kontakte

Gerne stehen die Projektverantwortlichen für Rück- und Anfragen zur Verfügung:
i.d.a.-Dachverband e.V. c/o DENKtRÄUME, Grindelallee 43, 20146 Hamburg  

i.d.a.-Vorstand: Inga Müller, Margarethe Kees, Margit Hauser, E-Mail
Erasmus+ Projekt: Marius Zierold und Nicolli Povijač, E-Mail
META-EU-Initiative: Dr. Karin Aleksander, E-Mail

Alle Informationen zum Projekt auf der i.d.a.-Website.

EU-Förderemblem

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen der Autor*innen und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.

___________________________________________________

(German version above)

Networking feminist knowledge: i.d.a. and DDF launch EU project

TOGETHER WE PRESERVE OUR FUTURE is the first European education project for feminist remembrance work to be launched by i.d.a. and DDF. From Iceland to Cyprus, it brings feminist archives and libraries into exchange via the EU programme Erasmus+ and thus promotes equality and diversity in research and science.

International solidarity and networking has always been a central approach within feminist movements. They have mutually conditioned, exchanged, and inspired each other across national borders. In order to make this approach visible in current adult education, the i.d.a. umbrella organisation (i.d.a.) has initiated the project TOGETHER WE PRESERVE OUR FUTURE. For over 30 years, i.d.a., the umbrella organisation of German-speaking lesbian/women's archives, libraries, and documentation centres, has been committed to preserving and communicating feminist history and knowledge. 

Promoting feminist education

The one-year project with feminist remembrance institutions from 15 European countries will start in July 2024, financially supported by the EU education programme Erasmus+ and organisationally accompanied and supported by the Digital German Women's Archive (Digitales Deutsches Frauenarchiv, DDF). The focus is on job shadowing and workshops: 30 experts will take part in bi-nationally organised work shadowing sessions across Europe. 

The exchange of expertise promotes dialogue and knowledge transfer and raises awareness of local conditions: How is knowledge about lesbian and women's movements collected and preserved in the countries? How could a unified European search area of specialised cultural heritage institutions and their intersectional collections contribute to the democratisation of knowledge? And how can these central sources and data on women's history, feminist, and gender studies be sustainably secured as part of a common European heritage and opened up to the public? In May 2025, all participating institutions will come together for a final workshop, and a ceremonial event is planned to mark the official founding of a European specialist network.

Strengthening European networking

The project is therefore embedded in the META-EU initiative launched by the DDF. The aim of this initiative is to connect feminist remembrance and cultural heritage organisations in a European network and to share their knowledge in a unified database in the future. From Portugal to Estonia, from Iceland to Cyprus: numerous organisations from 15 European countries are already actively participants in the initiative as well as the Erasmus+ project.

"The Erasmus+ project offers the i.d.a. the unique opportunity to deepen our networking beyond the German-speaking context and to enable mutual learning in the preservation of feminist history," says the i.d.a. board, consisting of Inga Müller (DENKtRÄUME, Hamburg), Margarethe Kees (FrauenGenderBibliothek Saar, Saarbrücken) and Margit Hauser (STICHWORT, Vienna). "Especially in these times of a shift to the right and growing anti-feminism, cooperation between feminist projects needs to be strengthened," they emphasise. 

Sharing experiences of coping amidst anti-European and anti-democratic developments in many countries can contribute to the development of joint counter-strategies. The Erasmus+ awarding jury therefore also emphasised openness, inclusion, and democratisation as key objectives of the joint project. These are particularly "important for the whole of Europe with regard to the current and future situation of women's movements".

Background

TOGETHER WE PRESERVE OUR FUTURE is a project of the i.d.a. umbrella organisation in cooperation with the DDF and the META-EU initiative, funded by the European funding programme Erasmus+.

Since 1994, i.d.a. has been the umbrella organisation for over 40 lesbian/women's archives, libraries, and documentation centres from Germany, Austria, Switzerland, Luxembourg and Italy. In 2018, the Digital German Women's Archive (DDF) supported by i.d.a. went online. The DDF is the specialist portal for German-language feminist movement history. It presents and contextualises material from the i.d.a. memorial institutions and enables their digitisation via the DDF project fund. In 2020, the DDF launched the META-EU initiative #UnitedWeSearch for the long-term implementation of a pan-European research tool. Since 2020, the DDF has been institutionally funded by the Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth (BMFSFJ).

Contacts

The project managers will be happy to answer any questions or queries:
i.d.a.-Dachverband e.V. c/o DENKtRÄUME, Grindelallee 43, 20146 Hamburg  

i.d.a. board: Inga Müller, Margarethe Kees, Margit Hauser, E-Mail
Erasmus+ project: Marius Zierold und Nicolli Povijač, E-Mail
META-EU initiative: Dr. Karin Aleksander, E-Mail

All information about the project on the i.d.a. website.

eu funding emblem

Funded by the European Union. However, the views and opinions expressed are solely those of the authors and do not necessarily reflect those of the European Union or the European Education and Culture Executive Agency (EACEA). Neither the European Union nor the EACEA can be held responsible.

Stand: 02. Juli 2024
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