Feministisch verbunden – internationale Perspektiven zum 8. März

veröffentlicht 08. März 2023

 „Wir leben immer noch in einer Welt, in der nicht alle Menschen unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung frei und selbstbestimmt leben können – ohne Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung. Am 8. März stehen wir solidarisch mit allen weltweit, die für diese Rechte immer noch kämpfen müssen”, sagt Dr. Ines Scheibe, Mitgründerin vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, welches am 8. März zur feministischen Großdemonstration in Berlin aufruft.

Am 8. März begleiten historisch gewachsen bis heute Forderungen und Aufrufe zur internationalen Solidarität mit Frauen und LSBTIQA* den Tag. Gemeint ist damit auch der Blick auf die zahlreichen aktuellen politischen Brandherde in der Welt. Ob im Iran, in Afghanistan, Syrien, der Ukraine oder vielen anderen Ländern und Regionen: Kriege, Krisen und Katastrophen begünstigen antidemokratische Entwicklungen, stärken patriarchale Systeme und bestehende Ungleichheiten und gefährden die oft hart errungenen Rechte von Feminist*innen und LSBTIQA*.

Emilia Roig, Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice in Berlin betonte schon 2021 in ihrem Statement zum Internationalen Frauen*(kampf)tag gegenüber dem DDF die globale Hierarchie, welche patriarchalen Systemen zugrunde liegt. Sie wirkt in allen Ebenen und Regionen der Welt, weshalb es „eine kollektive Bewusstwerdung dieser Hierarchie“ brauche, so Roig. Starke feministische wie international aktive Netzwerke tragen dazu bei und verbinden sich jeher im Kampf um Frauen*-, Menschen- und Freiheitsrechte.

Wie lassen sich patriarchale Machtstrukturen weiter gemeinsam herausfordern und feministische Bewegungen stützen? Welche Bedarfe und Forderungen formulieren feministische Bewegungen und wie lassen sich diese verstärken? Das DDF sprach mit Aktivist*innen aus unterschiedlichen Regionen und fragte, welche Bedeutung internationale Solidarität aus ihrer Perspektive und für ihre Arbeit spielt.  

Brindaalakshmi.K
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Brindaalakshmi. K

Brindaalakshmi. K (they/them), queerfeministische Aktivist*in & Autor*in (u.a. Zeitschrift frauen*solidarität), Indien

Ich bin queerfeministisch aktiv und arbeite unter anderem im Bereich Digitalisierung und digitale Technologien. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen prägt auch meine Erfahrungen mit der feministischen Bewegung, denn hier gibt es viele Überschneidungen in Bezug auf die Rechte von Frauen und queeren Menschen.

Grundsätzlich möchte ich sagen, ist die feministische Bewegung in Indien in ihrer Ausprägung vielleicht nicht einzigartig, dennoch sehr vielschichtig. Besonders zentral ist hier die soziale Lage jeder Einzelperson und des Kollektivs hinsichtlich der Positionierung in Bezug auf Klasse, Sprache, Kaste, Religion, Behindertenstatus und andere Faktoren. Die Kluft zwischen denen, die hier bessergestellt sind und damit Kapital ,haben‘, und denen, die es ,nicht haben‘, bestimmt nach wie vor, wer worüber spricht und worüber eben nicht gesprochen wird.

Und auch der Zugang zu bestimmten digitalen Räumen – damit auch der Zugang zu internationalen Netzwerken – spielt dabei eine wichtige Rolle: Es gibt diejenigen, die Zugang zum Internet und Technologien haben und es gibt viele andere, für die Internet und digitale Technologien weiterhin ein Wunschtraum bleiben. Der Zugang zu bestimmten Gesundheitsdiensten, wozu auch gynäkologische Untersuchungen und Behandlungen, reproduktive Medizin und die Möglichkeiten von u.a. Abtreibung zählt, sind durch die Digitalisierung des indischen Gesundheitswesens auch zu einem großen Problem geworden. Nicht zu vernachlässigen ist dabei auch der Schutz der Privatsphäre. Der Datenschutz war schon vor der Digitalisierung ein Problem, die digitalen Technologien haben dies jedoch noch verstärkt, weil die Daten permanent in der Cloud gespeichert werden und damit abrufbar sind – für viele ist das ein großes Wagnis oder auch Hindernis.

Trotz der Herausforderungen im Datenschutz ist das Internet weiterhin ein wichtiger Raum für die Bewegung. Immer mehr feministische Einzelpersonen und Gemeinschaftsorganisationen wollen sich rüsten, um das Internet für ihre Bemühungen um den Aufbau einer feministischen Bewegung zu nutzen, sogar an der Basis. Aspiration – das unermüdliche Bestreben – beschreibt das Engagement von Frauen, Mädchen, geschlechtlichen und sexuellen Minderheiten in Indien wohl am besten, die weiterhin am unteren Ende der Pyramide stehen, was den Internetzugang angeht.

Internationale Solidaritäten von und unter Feminist*innen sind notwendig, um im globalen Ansatz einen Ausschlag für breitere Konzepte und damit für den Zugang sogenannter geschlechtlicher und sexueller Minderheiten zu bewirken. Frauen* und LSBTIQA* leben in Indien häufig am Rand der Ränder. Während viele Länder diese Gemeinschaften nach wie vor ausgrenzen, schaffen internationale Solidaritäten die Möglichkeit, von außen Druck auf die Kräfte auszuüben, die in den lokalen Kontexten herrschen – und sei es nur, um eine kleine Welle und etwas Aufmerksamkeit zu schaffen. Aufgrund der gemeinsamen Geschichte einer kolonialen Vergangenheit im globalen Süden sind die internationalen Solidaritäten auch innerhalb der feministischen Bewegungen dieser Länder zu einem zusätzlichen Vorteil bei der Vertretung ihrer Interessen und der Lobbyarbeit in globalen Zusammenhängen geworden. Feministische Solidarität – global und postkolonial – stärkt für mich also auch ganz klar die lokalen Bewegungen.

Tatiana Isaieva
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jona.mag / KAS
Tatiana Isaieva

Tetiana Isaieva (sie/ihr), Centre of Gender Culture (Charkiw), Ukraine

Die ukrainische feministische Bewegung durchläuft derzeit schwierige Zeiten. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Erstens sind einige der aktiven Mitglieder feministischer Organisationen ins Ausland gegangen. Diese Akteur*innen sind gezwungen, sich an neue Länder anzupassen: Sie müssen die Sprache lernen, den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder verdienen, für die Anerkennung ihrer eigenen Ausbildung und für die Bildung ihrer Kinder sorgen.

Letzteres ist ein sehr großes Thema, denn die meisten ukrainischen Erziehenden versuchen derzeit für ihre Kinder, den Besuch ausländischer und ukrainischer Schulen zu kombinieren. Der Unterricht in den ukrainischen Schulen findet online statt und beschränkt sich oft auf das Anschauen von Unterrichtsaufzeichnungen. Dies reicht jedoch nicht aus, um den neuen Stoff zu verstehen, so dass häufig die Frauen gezwungen sind, als Tutor*innen für ihre Kinder zu fungieren: Auf ihnen lastet damit die Pflege, Versorgungs- und eben auch Bildungsarbeit.

Zudem engagieren sich feministische Organisationen in der Ukraine aktiv für die freiwillige Unterstützung der Armee, der Binnenflüchtlinge und der Verteilung humanitärer Hilfe internationaler Geber*innen. Da die internationalen Initiativen meist kein Geld für die Arbeit der Vertreter*innen feministischer Organisationen bereitstellen, machen diese alles auf freiwilliger Basis, investieren viel Zeit und Energie und leiden daher oft unter emotionalem Burn-out.

Das hat zur Folge, dass die Vertreter*innen von Frauen- und feministischen Organisationen, die sich für diese aktive Unterstützung gegen den Krieg und für den Erhalt der Ukraine zusammengeschlossen haben, nicht genug Zeit haben, um feministische Interessen zu vertreten. Und das hat konkrete negative Folgen: So hat das Parlament einen Gesetzentwurf zur Beratung vorgelegt, in dem vorgeschlagen wird, den 8. März als Feiertag zu streichen. Stattdessen soll ein Nationalfeiertag der ukrainischen Frauen am 25. Februar, dem Geburtstag von Lesia Ukrainka (übrigens eine Feministin – obwohl diese Tatsache in der Ukraine nicht sehr bekannt ist) eingeführt werden. Doch fehlt es vielen Feminist*innen durch ihre alltäglichen Herausforderungen an Zeit und Kraft, sich gegen diese ersten Anzeichen von Retraditionalisierung und politischer Vereinnahmung einzubringen.

Und zweifellos verstärken Krieg und Militarisierung die patriarchalische Rollenverteilung und hegemoniale Männlichkeit in jeder Gesellschaft, und die pazifistische Position des Feminismus als Ablehnung des Krieges als Phänomen erscheint im Allgemeinen logisch. Gleichzeitig ist es in diesem Zusammenhang für uns wichtig, zwischen Aggressions- und Befreiungskriegen zu unterscheiden. Aggressions- und Kolonialkriege sind Teil der patriarchalen Welt, auf Seiten Russlands ist es Teil des patriarchalen Systems, auf Seiten der Ukraine ist es eben der Befreiungskrieg. Und dieser Krieg ist nicht nur ein Krieg um die Territorien und die Zukunft der Ukrainer*innen, sondern auch ein Krieg für europäische Werte: für die Gleichstellung der Geschlechter und die Menschenrechte. Ohne die Unterstützung der demokratischen Welt, gegebenenfalls auch mit Waffen, können alle Werte der Zivilisation zerstört werden. In dieser Konfrontation mit dem Bösen und der Barbarei gibt die internationale Solidarität der feministischen Bewegung Kraft.

Aus unserer Perspektive steht die Ukraine heute also mit an der Spitze des Kampfes für demokratische Errungenschaften in der Welt, zu denen auch die feministische Rechte und Werte gehören. Zwischen Zerstörung, Selbsterhalt und Neuaufbau kämpft die ukrainische feministische Bewegung für Demokratie – unter Einsatz all ihrer Ressourcen: Internationale Unterstützung für die ukrainische feministische Bewegung ist jetzt daher wichtiger denn je!

hk
CFHK Foundation
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Auf Initiative der CFHK Foundation wird mit Projektionen im Vorfeld zum 8. März in New York City an die weiblichen* politischen Gefangenen aus Hongkonger Gefängnissen erinnert.

anonym, Hongkong

Heute, am 8. März, sind meine Gedanken bei den weiblichen* politischen Gefangenen in den Gefängnissen von Hongkong und anderswo sowie bei allen Feminist*innen, die für ein selbstbestimmtes, würdiges Leben frei von Unterdrückung, Bedrohung und Gefahr kämpfen. Im Vorfeld zum 8. März hat die Stiftung Komitee für die Freiheit in Hongkong (CFHK) in New York City Gebäude beleuchtet, um auf die Inhaftierten aufmerksam zu machen.

Ein Land, zwei Systeme: Nach diesem Prinzip sollte es in Hongkong 50 Jahre weitergehen, nachdem am 1. Juli 1997 – nach 156 Jahren britischer Kolonialherrschaft – die Volksrepublik China die Souveränität und Kontrolle über Hongkong übernahm. Doch die chinesische Zentralregierung untergrub diese Autonomie. Bereits 2014 forderte die Regenschirmbewegung unter anderem Freiheit der Presse, Rede und Wahlen. 2019 kam es erneut zu Massenprotesten, in denen die Polizei Hongkongs massive Gewalt anwandte – symbolisiert durch blutige weiße Handschuhe, die etwa an Häuserwänden befestigt wurden. Auch an den Universitäten artikulierte sich der Protest an den sogenannten Lennon-Walls: Wände mit Plakaten und Statements.

Die Protestbewegung wurde jedoch niedergeschlagen, die VR China übernahm mit dem am 30. Juni 2020 in Kraft getretenen Hongkonger Sicherheitsgesetz („Gesetz zur nationalen Sicherheit“) direkten Einfluss auf Hongkong. Und nahezu alle Vertreter*innen der Demokratiebewegung werden bis heute mit Prozessen überzogen, inhaftiert oder sind außer Landes geflohen. Obwohl viele Männer die Demokratiebewegung anführten und die Berichterstattung dominieren, wie Joshua Wong, Alex Chow oder Nathan Law, waren und sind auch etliche Frauen und LSBTIQA* aktiv, organisieren und tragen die Proteste – wie etwa die Anwältin Chow Hang-tung, die Sängerin Denise Ho oder die Politikerin Margaret Ng.

Es ist schwierig, persönliche Statements zur aktuellen Situation zu geben, die Gefahr der Repression ist sehr hoch, daher bleibe auch ich anonym. Der gerade erschienene Band Hongkongers‘ Fight for Freedom versucht jedoch einen ersten Eindruck über Situation, Engagement und die Identität der Demokratiebewegung zu geben, in die auch feministische Akteur*innen und Initiativen verwoben sind. 

Dabei unterscheiden sich die feministischen Stimmen in Hongkong schon immer entlang der Linien von Staat und Zivilgesellschaft, Elite und Basis sowie international und lokal. Die Regierung und die lokalen Elite-Frauengruppen feiern die wachsende Zahl von Frauen, die in männlich dominierten Berufsfelder arbeiten und aufgestiegen sind, insbesondere im Finanzwesen, Wirtschaft, Politik Technologie und Wissenschaften. Dem gegenüber bleibt der Sexismus in Alltag und Strukturen bestehen. So existieren weiterhin Geschlechter-Stereotype und eine rechtliche Benachteiligung von Frauen in Scheidungsprozessen oder alleinerziehenden Müttern. Außerdem wird Care-Arbeit nicht honoriert und wertgeschätzt. Hypersexualisierung und Schönheitsdruck sind stark ausgeprägt und viele Frauen leiden unter häuslicher und sexueller Gewalt. Gefordert werden der bessere Zugang zu STEM/(MINT)-Ausbildungen und entsprechenden Karrierewegen oder auch eine familienfreundliche Politik.

Ja, Männer und Frauen haben per Gesetz die gleichen Rechte und es gibt Anti-Diskriminierungs- Verordnungen, auch Vergewaltigung in der Ehe gilt als Verbrechen. Problematisch bleibt die Umsetzung. Ein bedeutendes Thema ist auch die mangelnde Aufmerksamkeit für unbezahlte Hausarbeit: Gerade Frauen leben daher in Altersarmut. Zudem herrscht noch immer ein völlig verzerrtes Frauen- und Schönheitsideal, hier versuchen Sänger*innen wie u.a. Joyce Cheng und Serrini Zeichen zu setzen.

Die internationale feministische Bewegung hat auch die Horizonte lokaler feministischer Initiativen erweitert. Diese Einflüsse halfen Projekten vor Ort, ihre diversen Aktivitäten zu intensivieren. Doch gerade in den letzten Jahren war es die einzigartige sozio-kulturelle Situation in Hongkong, die den diversen lokalen Bewegungen Freiräume ermöglichte: Zum Beispiel wurde 2018 in Hongkong ein unabhängiges Frauen-Festival gegründet. Die Herausforderungen und gemeinsamen Kämpfe bestehen weiter: Neben der erhofften Revolution in Hongkong beschäftigen uns aktuell auch rassistische internationale Gesetzgebungen gegen Geflüchtete und lassen uns intensiv über Gender, Herkunft und bestehende Machtverhältnisse nachdenken. Wir brauchen mehr Öffentlichkeit sind daher sehr dankbar für jede Form der Solidarität und Vernetzung mit uns!

Rafia Zakaria
Jeremy Hogan
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Hanser Literaturverlag
Rafia Zakaria

Rafia Zakaria (sie/ihr), Autorin (u.a. Guardian, New York Times, kürzlich erschienen: Against White Feminism), Anwältin & Aktivistin, Pakistan/USA

Für die US-amerikanische feministische Bewegung war 2022 die Aufhebung des Urteils Roe gegen Wade und die Kriminalisierung der Abtreibung ein enormer Schlag (Anm. d. Red.: am 24.06.2022 kippte der Supreme Court der USA das landesweite Recht auf Abtreibung). Sie hat aber auch die amerikanischen Feminist*innen dazu gebracht, nach genderspezifischen Gesichtspunkten zu wählen und ihre Identität als Frauen und Feminist*innen in den Mittelpunkt ihrer Wahlentscheidung zu stellen. Das hat es in den USA seit 1973 nicht mehr in nennenswerter Weise gegeben. Diese Auswirkungen waren bei den Zwischenwahlen 2022 deutlich zu spüren.

Abgesehen davon spaltet die Herkunft die feministische Bewegung weiterhin. Schwarze Frauen haben immer eine extrem hohe Kindersterblichkeitsrate, BIPoC-Frauen sind nach wie vor am stärksten von Polizeigewalt und häuslicher Gewalt betroffen. In den letzten zwei Wochen wurden allein ein Dutzend BIPoC-Frauen von ihren Partnern ermordet – aber niemand macht sich die Mühe, sie zu zählen. Es sind in der Tat düstere Zeiten und die USA haben noch einen langen Weg vor sich.

Auch in Pakistan gestaltet sich das Leben für Frauen und Feminist*innen weiterhin schwierig: Hier wurde das gesamte Projekt der Ermächtigung der Frauen stark delegitimiert, auch weil westliche Länder wie die USA Themen wie Frauenrechte und Gleichberechtigung gegenüber Pakistan teils instrumentalisiert haben. Dennoch versuchen die Frauen weiterhin, sich sichtbar zu machen und den öffentlichen Raum zu besetzen. In mehreren pakistanischen Städten werden feministische Demonstrationen stattfinden, die diese Sichtbarkeit zum Ziel haben. Die Demonstrierenden hatten zwar Probleme, eine Genehmigung zu erhalten: Es wurde sogar eine Petition beim Obersten Gerichtshof eingereicht, um die Märsche zu stoppen – jedoch erfolglos. Auch die pakistanischen Frauen und Feminist*innen werden also an diesem Wochenende trotz all dieser Widrigkeiten und Drohungen marschieren.

Feministische internationale Solidarität ist sowohl möglich als auch notwendig, um die Feminist*innen der Welt zu vereinen. Da wir in unserer Welt beispiellose Veränderungen erleben – von Naturkatastrophen bis hin zu der Art und Weise, wie wir arbeiten und miteinander umgehen –, wird unweigerlich den Frauen die Aufgabe aufgebürdet, die Scherben aufzusammeln. Wenn wir nicht das Bedürfnis nach universeller Gerechtigkeit aufrechterhalten – das im Zentrum des Feminismus steht –, werden wir ausgeschlossen und vergessen werden.

Die 27 Staatsoberhäupter und einige tausend Wirtschaftsführende, die sich im Januar diesen Jahres in Davos trafen, hielten es nicht für nötig, auch nur ein einziges Panel über genderspezifische Gewalt oder Lohngleichheit abzuhalten. Und das, obwohl das Weltwirtschaftsforum selbst zugegeben hat, dass es 132 Jahre dauern wird (vor der Pandemie waren es 100), bis die Geschlechterparität erreicht ist. Zahlen wie diese sind ein Witz. Es liegt an uns Feminist*innen, der Welt zu zeigen, dass wir bereit sind zu kämpfen.

Der Beitrag wird ab dem 8. März im feministischen Märzmonat 2023 kontinuierlich aktualisiert und um weitere Statements ergänzt.

Mehr zur Geschichte des feministischen 8. Märzes im DDF.

Stand: 08. März 2023

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