Debatte zu 75 Jahre BRD, DDR & Grundgesetz – nicht ohne Feminismus
In diesem Jahr feiert das Grundgesetz sein 75-jähriges Jubiläum. In den zahlreichen Veranstaltungen, organisiert und durchgeführt von unterschiedlichen Akteur*innen, stehen damit zugleich die Gründung der Bundesrepublik und das Jubiläum des Grundgesetzes im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Die Gründung und Geschichte der DDR werden weiterhin weitgehend marginalisiert. Zudem bleiben die Frauenbewegungen als zentrale Akteurinnen in der deutschen Verfassungs- und Zeitgeschichte, entgegen der vorliegender Forschung, noch immer weitgehend unerwähnt – und damit auch ungewürdigt.
An diesen Leerstellen setzt der zweistündige Online-Talk „Geteilte Verbundenheit. (Neue) Debatten, Quellen und Perspektiven auf die Frauenbewegungen seit 1949“ am 1. Oktober an. Im Zentrum steht das mehrfache Jubiläum, um die Geschichte der Frauenbewegungen in Ost und West aus verflechtungsgeschichtlicher Perspektive zu betrachten. Mithilfe dieses Ansatzes werden die gegenseitigen Verbindungen, Transfers und Abgrenzungen diskutiert. Die Expert*innen greifen aktuelle Forschungsdebatten auf, verweisen auf bekannte und neue Quellen und eröffnen intersektionale Perspektiven auf eine geschlechtersensible und inklusive Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte.
Die Veranstaltung ist Teil der #unerschrocken-Kampagne des DDF. Der Blick in die Geschichte zeigt: Feminist*innen setzen sich #unerschrocken gegen Vorurteile und Verbote und für Selbstbestimmung, Teilhabe und demokratische Rechte ein. Feministische Debatten braucht es daher auch heute, um historische Kämpfe in der Gegenwart zu beurteilen und ihre Errungenschaften zu bewahren.
Talk und Q&A mit:
Dr. Alexandria N. Ruble, Assistenzprofessorin für europäische Geschichte an der Universität von Idaho. Sie promovierte 2017 an der University of North Carolina in Chapel Hill. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mitteleuropa im 20. Jahrhundert, Deutschland, Nazideutschland und der Holocaust, der Kalte Krieg, Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie Rechtsgeschichte.
Berit Schallner, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im FrauenMediaTurm Köln. Im Rahmen ihrer Dissertation untersucht sie die Geschichtswissenschaft und Frauenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren.
Dr. Karin Aleksander, promovierte Philosophin und wissenschaftliche Bibliothekarin. Sie leitete von 1990 bis 2019 die Genderbibliothek des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Darüber hinaus engagiert sie sich im Vorstand der Christa-Wolf-Gesellschaft.
Faruk Güler, Historiker. Er promoviert an der RUB über die „Transnationale Politiken in der Diaspora: ExilantInnen in der Bundesrepublik zwischen 1967 und 1989“. Darin betrachtet er das Spannungsfeld zwischen Demokratie und Geschlecht als transnationale und intersektionale Konfliktgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Moderiert wird der Online-Talk von den DDF-Historikerinnen Dr. Jessica Bock und Dr. Birgit Kiupel.
Im Anschluss der Diskussion wird es die Möglichkeit zu einem Q&A mit den Zoom-Teilnehmer*innen geben.
01.10. | 18:00 | Online-Talk mit Q&A
Geteilte Verbundenheit.
(Neue) Debatten, Quellen und Perspektiven auf die Frauenbewegungen seit 1949
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hier geht es direkt via Zoom-Link zur Veranstaltung:
https://us06web.zoom.us/j/89440880787?pwd=FXqRa1t9jvyVbbpWQhu3MOjRObxPXe.1
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, wobei die Foto- und Filmaufnahmen zur Dokumentation und Bewerbung der Veranstaltung über die DDF-Website und Social-Media-Kanäle genutzt werden. Mit Ihrer Teilnahme vor Ort erklären Sie sich für diese Verwendungszwecke der Aufnahmen bereit. Bitte passen Sie Ihre Kamera- und Namenseinstellung entsprechend an.
Der Online-Talk ist eine Kooperation von dem Arbeitskreis historischer Frauen,- und Geschlechterforschung und dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.