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Das Lesbenarchiv Frankfurt in den intersektionalen Bewegungsgeschichten – eine Bestandsaufnahme

verfasst von
  • Charlie Gumbs
veröffentlicht 28. November 2024
Frankfurt a. M. hat eine vielfältige und starke queer-feministische Bewegungsgeschichte, mit der das Lesbenarchiv bis heute verbunden ist. Im diesjährigen DDF-Projekt wird dessen Rolle mithilfe eines Teilbestandes und Zeitzeug*inneninterviews genauer beleuchtet.
Schlagworte
  • Lesbenbewegung
  • Queer
  • Frauenbewegung
  • Intersektionalität

Das Lesbenarchiv Frankfurt wurde 1989 gegründet und befindet sich seit 1991 im Lesbisch Schwulen Kulturhaus (LSKH) in Frankfurt a. M. Es wird ehrenamtlich betrieben und ist bis heute hessenweit das einzige Archiv für ausdrücklich lesbische Bewegungs- und Kulturgeschichte. Dementsprechend beherbergt es eine große Bandbreite an Beständen. Neben der ca. 6.000 Werke umfassenden Literatursammlung, die aus lesbisch-queeren Romanen, Biografien und Sachbüchern besteht, gehören zu ihnen auch Filme, Musik, Plakate, Zeitschriften und graue Literatur. Außerdem wurden im Laufe der Jahre Flugblätter, Flyer, Broschüren und Zeitungsartikel sowie Briefe und ähnliche Schriftstücke gesammelt, die lesbisches Leben, feministischen Aktivismus und deren Schnittstellen dokumentieren.

Frankfurter Lesbenarchiv
Kim Lexow
Quelle
Lesbenarchiv Frankfurt
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Rechteangabe
  • Kim Lexow
  • Lesbenarchiv Frankfurt
  • CC BY-SA 4.0
Der bearbeitete Teilbestand, die Sammlung des Lesbenarchivs Frankfurt überwiegend aus den 1990er-Jahren, vor der Sichtung und Umlagerung.
Frankfurter Lesbenarchiv
Kim Lexow
Quelle
Lesbenarchiv Frankfurt
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Rechteangabe
  • Kim Lexow
  • Lesbenarchiv Frankfurt
  • CC BY-SA 4.0
Einblick in die Bestandsarbeit der beiden Projektmitarbeiter*innen – hier Sichtung, Umlagerung und Entmetallisierung.

Diese in Form einer thematischen Ordnerstruktur erhaltenen Zeitzeugnisse bilden das Zentrum des diesjährigen DDF-Projekts. Unter dem Titel „Das Lesbenarchiv in den intersektionalen Bewegungsgeschichten Frankfurts und des Rhein/Main-Gebiets: Netzwerke und Bestandsarbeit von den späten 80er- bis frühen 00er-Jahren“ wird vor allem diese Sammlung aufbereitet, die besonders aufschlussreich für die spezifischen Bewegungsgeschichten in und um Frankfurt a. M. ist. So können zum Beispiel Meilensteine der lokalen queer-feministischen Bewegungen wie die Frankfurter Frauenschule und die Gründung des lesbischen Vereins Lebendiges Lesben Leben (L.L.L.) e.V. (re-) kontextualisiert werden, die die regionale Bewegungslandschaft bis heute prägen.

Besondere Aufmerksamkeit kommen bei der Bearbeitung Aspekte der Intersektionalität zu – sowohl in der bisherigen Sammlungspraxis als auch in der Geschichte des Archivs selbst. Dazu gehören Fragen danach, welche marginalisierte positionierten Personen oder Gruppen im Archiv tätig waren. Wie bilden sich (mehrfach-)marginalisierte Perspektiven in den Beständen ab? Und wie war das Archiv mit den unterschiedlichen Akteur*innen der Frankfurter Bewegungslandschaft vernetzt?  Um diese Fragen beantworten zu können, muss nicht nur der Bestand im Rahmen der Erschließung betrachtet werden. Auch Berichte in Form von Zeitzeug*inneninterviews sind unerlässlich, um Erkenntnisse aus der Sichtung und Erschließung der Sammlung in ihren regionalen und historischen Kontext einordnen zu können. Bei diesen Interviews geht es besonders um das Erlebte und Erfahrene der Interviewerpartner*innen. Sie haben das Ziel, die Perspektiven derjenigen wertzuschätzen, zu überliefern und zu bewahren, die von den späten 1980er- bis frühen 2000er-Jahre in und um Frankfurt a. M. queer-feministisch aktiv waren. 

Dementsprechend werden nicht nur Personen angesprochen, die unmittelbar selbst am und im Archiv tätig waren, sondern auch solche, die sich in politisch-aktivistischen Kontexten wie beispielsweise dem Netzwerk Hessisch Lesbisch – Netzwerk Hessischer Lesbeninitiativen bewegten, in (migrantischen) Frauen- und Lesbengruppen aktiv waren und/oder aus anderen marginalisierten Perspektiven etwas darüber erzählen können, ob und wie das Archiv vernetzt war. Teilweise handelt es sich dabei auch um Personen, auf deren Arbeit und Erbe die Archivmitarbeitenden im Rahmen der Sichtung und Erschließung des Bestandes aufmerksam geworden sind, was eine besonders vielversprechende Zusammenführung der verschiedenen Projektschwerpunkte ermöglicht.

Die Bestandsarbeit selbst endet nicht mit ihrer Erschließung und Systematisierung. Um die vielfältigen Materialien des Archivbestands nach und nach besser für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen, bildet auch deren Digitalisierung einen wichtigen Bestandteil des Projekts. Besonders die Digitalisierung von Flugblättern, Flyern und Plakaten, die Mehrfachdiskriminierung thematisieren, bietet hier einen einzigartigen Einblick in die intersektionalen Frankfurter Bewegungsgeschichten. 

Das DDF-Projekt vom Lesbenarchiv ist am 1. Januar 2024 gestartet und hat eine Laufzeit von 12 Monaten. Mit Abschluss des Projekts wird die erschlossene Sammlung erstmals im META-Katalog des DDF und vor Ort in der Datenbank des Lesbenarchivs recherchierbar sein. Teile der Projektergebnisse werden zudem in einer öffentlichen Veranstaltung am 30. November 2024 präsentiert – stay tuned.

Ein ausgewählte Beitrag vom Lesbenarchiv Frankfurt im DDF:

  • Mehr als nur Tomaten. Die Frauen-/Lesbenbewegung in Frankfurt am Main im Überblick
Stand: 28. November 2024
Lizenz (Text)
CC BY-SA 4.0
Verfasst von
Charlie Gumbs

Lesbenarchiv Frankfurt, Projektmitarbeiter*in DDF-Projekt 2024

Empfohlene Zitierweise
Gumbs, Charlie (2024): Das Lesbenarchiv Frankfurt in den intersektionalen Bewegungsgeschichten – eine Bestandsaufnahme , in: Digitales Deutsches Frauenarchiv
URL: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/blog/das-lesbenarchiv-frankfurt-den-intersektionalen-bewegungsgeschichten-eine-bestandsaufnahme
Zuletzt besucht am: 12.07.2025
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Rechteangabe
  • Gumbs, Charlie
  • Digitales Deutsches Frauenarchiv
  • CC BY-SA 4.0
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