Für die Grundrechte der Frauen

- Stephan Röhl / Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
- Wikimedia Commons
- CC BY-SA 2.0

- Stefan Röhl / Heinrich-Böll-Stiftung
- Wikimedia Commons
- CC BY-SA 2.0
Es hilft nur der Druck von der Straße. […] Der Kampf gegen den 218 wird zum ersten gemeinsamen Kampf der deutsch-deutschen Frauenbewegung!
Was tun?
In vielen Ländern werden Frauen immer noch nicht vollends als Subjekt mit Rechten und Bedürfnissen wahrgenommen. In pseudoaufklärerischer Manier werden Menschenrechte für den Embryo gefordert, bevor die Menschenrechte für die Frau verwirklicht sind!
Die Folgen des 219a sind fatal: Immer weniger Ärztinnen und Ärzte führen Schwangerschaftsabbrüche durch, immer schlechter finden ungewollt Schwangere eine Möglichkeit, einen Abbruch durchführen zu lassen. Die Grundversorgung für ungewollt Schwangere ist mittlerweile akut gefährdet. Wer diese Zusammenhänge immer noch ignoriert, handelt dann auch verantwortungslos.
Die jetzige Debatte zeigt, dass es eine enorme Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung der sexuellen Selbstbestimmung von Frauen und der eigentlichen Gesetzesgrundlage gibt.
Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht! […] Alle Menschen müssen diskriminierungsfrei über ihre Familienplanung und ihr Sexualleben entscheiden können und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt werden – unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen und geschlechtlichen Orientierung oder der sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Situation.
§219a verbietet ja nicht nur die Werbung für Schwangerschaftsabbrüche – die unter ganz eng definierten Voraussetzungen in Deutschland straffrei gestellt sind – sondern dieser Paragraph verbietet ja bereits die schlichte sachliche Information über Schwangerschaftsabbrüche. […] Das Selbstbestimmungsrecht und auch das Recht auf freie Arztwahl werden damit eingeschränkt – mit Blick auf unser freiheitlich-demokratisches Grundgesetz halte ich das für verfassungswidrig.

- Stefan Röhl / Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
- Wikimedia Commons
- CC BY-SA 2.0
Wir wollen Verständnis für die Frauen in Polen, die gegen Abtreibungsverbote protestieren. […] Abtreibung ist kein Verbrechen. Frauen, die an eine Abtreibung denken (müssen), sind in einer Notlage. […] Hier sehen wir die katholische Kirche in der Verantwortung, in Deutschland und in Polen […] Wir fordern kompetente und ergebnisoffene Beratung für Frauen in einer solchen existenziellen Notlage.

- Superbass
- Wikimedia Commons
- CC BY-SA 4.0
Es lässt sich nicht genau sagen, ob Regierungspolitiker*innen das Thema so unangenehm ist – es geht schließlich um Sex, Gebärmütter und ein bisschen Blut –, dass sie es lieber aussparen, oder ob sie ganz bewusst einer Diskussion aus dem Weg gehen, damit ihre reaktionäre Haltung möglichst wenig Aufmerksamkeit bekommt.

- Stephan Röhl / Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
- Wikimedia Commons
- CC BY-SA 2.0
Irgendwann werden wir die, die zu Unrecht gestorben sind an den Folgen des 150 Jahre alten Abtreibungsparagraphen rehabilitieren müssen. Ich wünsche mir einen Gedenktag für alle Frauen, die eine Abtreibung mit dem Leben bezahlen mussten und müssen. #218
Eine umfassende und gendergerechte Aufklärung zu Themen der Sexualkunde und Verhütung muss flächendeckend an Schulen gewährleistet werden. Das Thema Schwangerschaftsabbruch sollte nicht ausgespart werden. Dabei sollte die Gesundheit der Betroffenen stets im Vordergrund stehen, nicht christlich-moralische Überzeugungen.
Seit 1871 unterdrückt der § 218 die Selbstbestimmung schwangerer Personen. Spätere Regelungen haben Schwangerschaftsabbrüche zwar deutlich erleichtert, aber nie den Straftatbestand aufgehoben.
Seit ein paar Jahren wird nicht mehr mit der körperlichen und seelischen Gesundheit des Kindes, sondern der schwangeren Person argumentiert, um jederzeit Abbrüche bei eventueller Behinderung des Kindes zu legitimieren. Das Ergebnis ist das gleiche: die Diskriminierung von behinderten Menschen.
Studierende der Charité werden nicht ausreichend darauf vorbereitet, später unter Umständen einmal einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen, noch nicht einmal in der Theorie.
- Digitales Deutsches Frauenarchiv
- CC BY 4.0