Die Aktion 218 Bremen
1971 gründete sich die Aktion 218 Bremen. Um einen Überblick über ihre Aktionen zu ermöglichen, gab die Aktionsgruppe eine eigene Broschüre heraus. „[D]ie Mitglieder der bestehenden Gruppen können sehen, was in den drei Jahren, in denen sich Frauen in Bremen für ihre Sache politisieren, so alles los war“1, heißt es darin. Auch neuen Interessentinnen sollte es damit leichter gemacht werden, „einen ersten Einblick“2 zu bekommen. Eine der Mitinitiatorinnen der Gruppe, Romina Schmitter, verbreitete die Broschüre von ihrer Wohnung aus.
Nicht nur Frauen waren in der Aktion 218 Gruppe aktiv. In der Grundsatzerklärung vom Januar 1972 ist festgehalten: „Die Aktion 218 versteht sich als eine politische Gruppe, in der sich Frauen und Männer zum Kampf gegen jegliche Art der Unterdrückung der Frauen in unserer Gesellschaft organisieren.“3 Die Gruppe war überregional vernetzt und hielt in ihrem Protokoll für den 5. September 1972 den Plan fest, „die anregungen der berliner gruppe ,brot und rosen‘ aufzunehmen und an einer bundesweiten aktion gegen die katholische kirche teilzunehmen.“4 In Bremen unvergessen bleibt die Aktion Autokorso vom 2. März 1974. Unter dem Motto ‚Für die Selbstbestimmung der Frau – gegen § 218‘ fuhren Aktivist*innen quer durch die Stadt. Mit „sandwichfrauen“5, die ihre Plakate wie ein Sandwich um den Körper trugen, sollte die Bevölkerung informiert werden.
Romina Schmitter (*1939) kämpft seit den frühen 1970er Jahren für das Recht auf Selbstbestimmung. Als Historikerin war sie sich früh der Notwendigkeit der Archivierung von Dokumenten bewusst. Die Broschüre mit genauen Auflistungen aller Aktionen ist für die Bremer Geschichte von sehr großem Wert. Ein Teilvorlass von Romina Schmitter liegt im Bremer Frauenarchiv- und Dokumentationszentrum belladonna e.V.
- Digitales Deutsches Frauenarchiv
- CC BY 4.0