
Über Maria Rentmeister
Von der Katholikin zur frauenbewegten Kommunistin
Maria Rentmeister kam 1905 in Oberhausen-Sterkrade im Ruhrgebiet zur Welt. Als erstes von sechs Kindern des Maßschneiders und Konfektionärs Franz Rentmeister und seiner Frau Katharina wuchs sie in der musik- und naturverbundenen, mit Klerus, Zentrumspartei und dem Oberhausener Bürgertum vernetzten Familie auf. Nach der Handelsschule übernahm sie im väterlichen Betrieb die Buchhaltung. Ihre Mutter hatte sich im Ersten Weltkrieg zur Kriegsgegnerin entwickelt; mit allen sechs Kindern wandte sie sich sozialistischen Ideen zu, Katharina wurde zur ‚roten Käthe‘. Maria, zunächst Mitglied der Naturfreundejugend, trat 1927 der Sozialistischen Arbeiterjugend bei. Nachdem das väterliche Geschäft in eine Krise geraten war, übersiedelte Maria Rentmeister im Mai 1929 von Bremerhaven aus zu Verwandten nach Milwaukee (Wisconsin) in die USA. Dort heiratete sie ihren ersten Ehepartner Wilhelm Bettinger.1 Drei Jahre arbeitete sie als Dienstmädchen, Farmarbeiterin und Büroangestellte, besuchte eine hauswirtschaftliche Abendschule, lernte Englisch und übersetzte und trat auch hier der Naturfreundejugend bei.2
Politisch-wirtschaftlich siedelte sie jedoch ausgerechnet zur Zeit der ‚Großen Depression‘ in die USA über. Desillusioniert vom amerikanischen Kapitalismus, wandelte sie sich von der Sozialistin zur Kommunistin und trat, als sie 1932 nach Deutschland zurückkehrte, in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und in die Rote Hilfe Deutschlands (RHD) ein. Die Frauenpolitik war ihr ein besonderes Anliegen, und sie leitete die KPD-Frauenarbeit als Bezirksreferentin im Ruhrgebiet und im Unterbezirk Oberhausen. Am 12. März 1933 wurde sie zur Stadtverordneten und zur Abgeordneten in den Provinziallandtag gewählt – konnte aber ihre Ämter nicht antreten: Bereits im April 1933, nach dem Reichstagsbrand und im Visier der Nationalsozialisten, war sie gezwungen, als politisch Verfolgte ins Saargebiet zu flüchten und wurde dort zur Widerstandskämpferin.
Illegalität und Verfolgung – und dennoch: „Wir lebten und liebten“
Im Saargebiet leistete Maria Rentmeister zunächst Frauen- und Schulungsarbeit für die KPD und schrieb Berichte für die Genossinnen und Genossen in Deutschland.
Für den Internationalen Frauenkongress in Paris 1934, ‚Gegen Krieg und Faschismus‘, bestimmte die 48-köpfige saarländische Delegation sie zur Referentin, und so sprach die 29-Jährige vor den rund 1400 Teilnehmenden für Deutschland. Als Mitarbeiterin in der Redaktion der Zeitschrift Weltfront und im Büro des ‚Weltkomitees gegen Krieg und Faschismus‘ baute sie ihre Kenntnisse und persönlichen Kontakte innerhalb der prominent besetzten politischen und kulturellen Pariser Emigrationsszene aus.3 Mit ihrem neuen Lebenspartner, dem KPD-Funktionär Wilhelm Beuttel, emigrierte sie später in die Schweiz und weiter in die Niederlande: „Wir lebten und liebten!“4 Dort organisierte Maria Rentmeister die Emigrationsarbeit der Partei. 1939 wurde sie in den Niederlanden verhaftet, wegen Vorbereitung zum Hochverrat am 15. Juli 1941 zu vier Jahren Zuchthaus in Deutschland verurteilt und bis knapp vor Kriegsende im Zuchthaus Anrath bei Krefeld inhaftiert.
Frauenbewegter Aufbruch, Eigenmächtigkeit und Erfahrungen von realer Schwesterlichkeit
Nach ihrer Entlassung im Januar 1945 erlebte Maria Rentmeister das Kriegsende bei ihrer Schwester Else in Dessau, wo sie nach dem Einmarsch der US-Amerikaner für den Stadtkommandanten dolmetschte.5 Aber bereits im Juli 1945 wurde die nun 40-Jährige vom Zentralkomitee (ZK) der KPD als Kulturreferentin nach Berlin geholt, wenig später ihr dann die Leitung des Berliner Hauptfrauenausschusses übertragen. Hier ging es ihr und den tausenden Frauen darum, ein Alltagsleben in den Trümmerlandschaften wieder in Gang zu setzen, aber auch kulturelle Bedürfnisse zu befriedigen – praktisch, partei- und schichtenübergreifend und überkonfessionell.
Klub der Kulturschaffenden, Berlin
v.l.n.r.: ?, Nadeshda Parfjonowa, Magda Hoppstock-Huth, Frieda Radel, Käthe Kern, Helene Beer (hinter Käthe Kern verdeckt) , Maria Rentmeister, Dr. Anne-Marie Durand-Wever (hinter dem Mikrofon), Emmy Damerius-Koenen (hinter Dr. Anne-Marie Durand-Wever verdeckt), Prof. Dr. Paula Hertwig, ?, ?
Gegen den Widerstand anderer Parteifrauen, insbesondere aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU), setzte Maria Rentmeister durch, dass auch parteilose Frauen in den Frauenausschüssen und später im Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD) Leitungsfunktionen übernehmen konnten. In den Folgejahren wirkte sie mit ihrem ausgeprägten Demokratie- und Frauenrechtsbestreben als Stadtverordnete von Berlin, Mitglied im Zentralen Frauenausschuss der SBZ und im DFD-Gründungskomitee.6 In ihren zahlreichen Reden auf Frauenversammlungen sprach sie diese explizit an, sich als Motor eines frauenbewegten Übergangs in eine sich demokratisierende Gesellschaft und als Garanten für einen dauerhaften Frieden zu verstehen; vor allem aber auch ihre Fraueninteressen – von denen sie oft und nachdrücklich sprach – zu erkennen und selbstbewusst zu vertreten.
v.l.n.r.: Friedel Malter, Else Lüders, Elli Schmidt, Prof. Dr. Paula Hertwig, Maria Rentmeister, Käthe Kern
Mit Gründung des DFD entstand ein feministisches Manifest, dem Maria Rentmeister als frauenbewegte Gründerin entscheidende Impulse verlieh: „Wir dürfen niemals mehr zulassen, daß über Deutschlands Gestaltung und Geschicke ohne uns Frauen entschieden wird. Wir werden von jetzt ab mitwissen, mitverantworten und mitbestimmen.“7 Das exponentielle Wachstum der Mitglieder im DFD – bereits im Jahr der Gründung über 200.000 Frauen – spiegelte das neue feministische Selbstbewusstsein und eine gemeinsame kollektive Identität, erfahren beispielsweise auf tausendköpfigen Kongressen und Frauenversammlungen, wider. Entsprechend gipfelte dies in der Selbstbeschreibung als eine „neue demokratische Frauenbewegung“.8
Als Mitglied des Bundesvorstandes arbeitete Maria Rentmeister eng mit der parteilosen Dr. Anne-Marie Durand-Wever, der ersten Vorsitzenden des DFD, sowie unter anderem mit Emmy Damerius-Koenen, Mina Ammann, Wilhelmine Schirmer-Pröscher, Helene Beer, Käthe Kern, Elli Schmidt, Toni Wohlgemuth und der ebenfalls parteilosen Prof. Dr. Paula Hertwig zusammen. Ab November 1947 wirkte sie hauptamtlich als Generalsekretärin und war maßgeblich als eine der ‚Mütter der Gleichberechtigungsgesetzgebung‘ an der Ausformulierung einer Vielzahl gleichstellender Gesetze zu Rechts- und Verfassungsfragen beteiligt.9
Die DFD-Gründerinnen als Avantgarde: Ein großer Schritt aus der Isolation Deutschlands
Gespeist aus seinem Selbstverständnis als Avantgarde hatte der DFD die Vision, in die „Weltfrauenbewegung“10 von 80 Millionen Frauen der Internationalen Demokratischen Frauenföderation (IDFF) aufgenommen zu werden – dies gelang ihnen im Dezember 1948.11
Im Jahr zuvor, im September 1947, hatte Maria Rentmeister bereits als federführende Delegierte und Rednerin an der Exekutivtagung der IDFF in Stockholm teilgenommen. Selbst in dieser überwiegend sozialistisch geprägten Organisation waren die Ressentiments gegenüber den deutschen Frauen bei vielen nationalen Vertreterinnen groß. Maria Rentmeister stellte ihr politisches und diplomatisches Geschick unter Beweis: Der Zurückhaltung der Tagungsteilnehmerinnen begegnete sie mit einer emotionalen Erinnerung an den Widerstand und das Schicksal ihrer Familie im Nationalsozialismus. 12 Als prominente Vertreterin der alten bürgerlichen Frauenbewegung – des radikalen Flügels – nahm die fast 80-jährige Frieda Radel teil. Für Maria Rentmeister verkörperte sie, wie ja auch Else Lüders, die Mitarbeiterin von Minna Cauer, die Brücke über fast 50 Jahre deutscher Frauenbewegung.13 In zahlreichen Vorträgen beförderte sie die ihr so wichtige Rückbindung an die historischen Leistungen von Frauenrechtlerinnen, darunter an Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg – auch diese beiden nicht zufällig vom radikalen Flügel der alten Frauenbewegung.
v.l.n.r.: Frieda Radel, Maria Rentmeister, Dr. Margarete von der Esch
Im Dezember 1948 beim II. Weltkongress der IDFF in Budapest stellte Maria Rentmeister als Delegationsleiterin den feministischen Gründungsanspruch des DFD dar und berichtete über das bisherige frauenpolitische Engagement. Sie sprach zugleich die Erziehung der jungen Generation „im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens der Völker“ an und betonte, dass „von künftigen deutschen Generationen“ keine „Bedrohungen und Überfälle zu fürchten“ wären14. Der gesamte Frauenbund hatte den Anspruch, „die Sprecherin für alle deutschen Frauen [zu] sein“15, er betrachtete sich nicht als „eine Vertretung der Ostzone und Berlins“ – so Rentmeister –, sondern wolle „den fortschrittlichsten Teil der deutschen Frauenbewegung“16 repräsentieren und an der „Herstellung einer gesamtdeutschen Frauenorganisation“17 festhalten. Westlichen Frauenorganisationen gelang erst Jahre später der internationale Anschluss.
Desillusionierung und unfreiwilliger Abschied
Bereits im Oktober 1949 verlor Maria Rentmeister ihre Funktion im DFD, angeblich „auf eigenen Wunsch“18. Tatsächlich aber hatte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein kritisches Auge auf die selbstbewusste Genossin und sogenannte Westemigrantin geworfen. Es war ein Rücktritt aus Protest. Ihr beharrlicher Widerspruchsgeist im DFD wurde seitens der SED nicht mehr geduldet. Ihr wurden Eigenmächtigkeiten und Disziplinlosigkeit vorgeworfen.19 Maria Rentmeister kollidierte und scheiterte letztendlich auch an der sozialistischen Doktrin, wonach die ‚Frauenfrage‘ nur gesellschaftlicher ‚Nebenwiderspruch‘ zu sein hatte. Gleichzeitig damit wurde bei ihr eine Hinwendung zu ‚bürgerlichen‘ Auffassungen gewittert.
Zweite Karriere in der Kulturpolitik
So schwer Maria Rentmeister der Abschied aus der Frauenpolitik fiel – sie wurde wieder als Kulturpolitikerin begrüßt und von November 1949 bis 1960 in Leitungsfunktionen berufen. Als Hauptabteilungsleiterin im Ministerium für Kultur wirkte sie unter Johannes R. Becher maßgeblich an der Wiederbelebung des kulturellen Lebens und dem Aufbau internationaler kultureller Beziehungen der DDR in Ost und West mit. Insbesondere das kulturelle Erbe von europäischer Aufklärung und Klassik sah sie als Brücke und Basis für ein neues, humanistisches (und sozialistisches) Menschenbild und für die Einheit Deutschlands.20 Nach fast zehn Jahren wurde sie mit einer strengen Rüge vom Posten abgelöst, wieder unterstellte die Parteiführung ihr eine Tendenz zur Verbürgerlichung und eine zu starke Westbindung im Kulturaustausch. Dennoch empfing sie in den Folgejahren mehrfach staatsoffizielle Ehrungen, auch die höchste Auszeichnung der DDR, den Karl-Marx-Orden.
v.l.n.r.: Maria Rentmeister (Hauptabteilungsleiterin Ministerium für Kultur, Delegationsleiterin), Dieter Zechlin (Pianist), Günther Kochan (Komponist), Prof. Erwin Milzkott (Flötist), Prof. Dr. Georg Knepler (Pianist, Dirigent, Musikwissenschaftler, Rektor der Hochschule für Musik Berlin)
Maria Rentmeister als Schreibende und Geschichtsbewahrende
Maria Rentmeister schrieb und publizierte über viele Jahre. Beatrice Vierneisel hob die gute Lesbarkeit ihres Schreibstils hervor, den weitgehenden Verzicht auf parteitreue Phraseologie, die Sachlichkeit, die teils eingestreuten Hinweise zwischen den Zeilen für Eingeweihte, die teils offene Kritik an Dogmen – die Kritik wurde dann aber (in den Druckwerken) bisweilen durch die Herausgebenden gestrichen.21 Im Bundesarchiv Berlin findet sich der umfangreiche frauenbewegte und kulturpolitische Nachlass von Maria Rentmeister, jenseits der publizierten Schriften: detaillierte persönliche Erinnerungen (Typoskripte) zur Emigration, den Frauenausschüssen, dem DFD, zu einzelnen Persönlichkeiten, Rundfunkmanuskripte, Korrespondenzen, Fotos und Zeitungsberichte über sie und einflussreiche Mitstreiterinnen. Damit hat sie, auch als langjährige Leiterin der Forschungsgruppe der Frauenbewegung bei der Bezirksleitung der SED, Berlin, ein wertvolles, noch zu erschließendes Erinnerungsarchiv geschaffen .
Ihre Antennen waren als heimatverbundene Rheinländerin zeitlebens ‚nach Westen‘ ausgerichtet und gesamtdeutsch: sowohl in der Frauen- wie in der Kulturpolitik. Anders als zahlreiche führende Genossinnen und Wegbegleiterinnen hatte sie bis 1948 russischen/sowjetischen Boden nicht betreten. Ihre internationalen Erfahrungen, ihre Weltläufigkeit und ihre politischen Überzeugungen wurden durch die Länder, in die sie zwischenzeitlich emigriert war, ihre zahlreichen internationalen Kontakte und durch die frauenbewegten Erfahrungen der unmittelbaren Nachkriegszeit geprägt .
Im Alter von 91 Jahren verstarb sie am 10. Mai 1996 in Berlin. Ihr Ehrengrab findet sich auf dem Friedhof der Sozialisten am Pergolenweg.
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Zitate von Maria Rentmeister
Biografie von Maria Rentmeister
Fußnoten
- 1 Wilhelm Bettinger (1903–1982).
- 2 Vgl. BArch, NY 4159/20, Groh, Charlotte: Geschwister, in: Sonntag, Nr. 15/16 (1981) und CIA-RDP83-00415R003100090012-4, 50X1-HUM, URL:https://www.cia.gov/readingroom/document/cia-rdp83-00415r003100090012-4).
- 3 Vgl. Vierneisel, Beatrice: Das Erinnerungsarchiv, Leipzig 1997, S. 136. Zum Kreis der Frankreich-Emigrantinnen gehörte auch Emmy Damerius-Koenen, mit der sie später ein starkes frauenpolitisches Engagement verband. Und vgl. Bühler, Grit: Eigenmächtig, frauenbewegt, ausgebremst. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands und seine Gründerinnen (1945–1949), Frankfurt am Main/New York 2022, S. 130 (Anmerkung 425). Diesen Hinweis verdanke ich Prof. em. Dr. Cillie Rentmeister, einer Nichte von Maria Rentmeister.
- 4 BArch, NY 4159/23.
- 5 Vgl. Rentmeister, Maria: Eine langgehegte Hoffnung ging in Erfüllung, in: Rosner, Fanny et al.: Vereint sind wir alles, hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin (DDR) 1966, S. 232–263.
- 6 DRA 2035893, Auszüge aus der 16. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin am 14. Februar 1947 sowie siehe Bühler: Eigenmächtig, frauenbewegt, ausgebremst, Frankfurt am Main/New York 2022, S. 250 f. Sie lebte mit dem Gewerkschaftsfunktionär Fritz Rettmann, ihrem späteren zweiten Ehepartner, den sie bereits aus den 1920er-Jahren kannte, gemeinsam mit Tochter Helga zusammen.
- 7 DFD (Hg.): Protokoll des Deutschen Frauenkongresses für den Frieden, Berlin 1947, S. 153.
- 8 Ebenda, S. 70. Im Jahr der Gründung zählte der DFD über 200.000 Frauen und wuchs bis 1952 auf 1,1 Millionen an.
- 9 BArch, NY 4159/5, pag. 9. Bühler, Gritz (07.03.2024): (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR. Die frauenbewegte Gründerinnenzeit des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) 1945 - 1949, in:Bundeszentrale für Politische Bildung, abgerunfen am 09.05.2024 unter <https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeszentrale_f%C3%BCr_Politische_Bildung>, Deutschland Archiv.
- 10 Artikel „Weltfrauenbewegung. Das große gemeinsame Ziel“, in: Zeitschrift Neues Frauenleben, hg. vom Demokratischen Frauenbund Deutschlands, Landesvorstand Sachsen, 1948, H. 6, S. 4.
- 11 Siehe DRA 2037376, Rundfunkinterview (Transkript): Bericht zur Aufnahme des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands in die Internationale Demokratische Frauenföderation vor 40 Jahren, Aufnahme vom 30. November 1988, Interviewerin: Angela Tesch, Gesprächspartnerin: Maria Rentmeister, Berlin, Funkhaus Nalepastraße, Erstausstrahlung im Rundfunk der DDR am 1. Dezember 1988 sowie siehe Bühler: Eigenmächtig, frauenbewegt, ausgebremst, Frankfurt am Main/New York 2022, S. 299 f.
- 12 DFD (Hg.): Erste Deutsche Frauendelegation in Stockholm, Berlin 1947, S. 43. Ihr Lebenspartner, der KPD-Funktionär Wilhelm Beuttel, wurde 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet. Im Sommer 1945 sah sie ihre Mutter Katharina Rentmeister, die elf Jahre u.a. im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert gewesen war, und ihre vier Brüder nach insgesamt zwölf Jahren Trennung in Berlin wieder. Sie alle hatten die Inhaftierungen in Zuchthäusern und Konzentrationslagern überlebt. Von ihrer Mutter verabschiedete sie sich im Frühjahr 1933 in einem Waldstück bei Duisburg. Vgl. Müller, Hans (Hg.): Wir „Hoch- und Landesverräter“, Oberhausen 1983; DRA 2021924, Die Rentmeisters – Wir feiern auf Ruinen ein Wiederauferstehen, 23.10.1982.
- 13 Vgl. DFD (Hg.): Erste Deutsche Frauendelegation in Stockholm, Berlin 1947, S. 32. Frieda Radel (LDP) engagierte sich aufs Neue in der Nachkriegsfrauenbewegung des DFD und wurde zur Landesvorsitzenden des DFD Brandenburg gewählt.
- 14 Ebenda, pag. 8.
- 15 BArch, NY 4159/5, pag. 4.
- 16 Ebenda.
- 17 Ebenda, pag. 5.
- 18 BArch, DY31/536, pag. 40; BArch, DY30/IV2/17/83, pag. 26.
- 19 Vgl. Bühler: Eigenmächtig, frauenbewegt, ausgebremst, Frankfurt am Main/New York 2022, S. 348 f.
- 20 Vgl. Buchbinder, Dagmar: Die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten (1951–1953) – eine Kulturbehörde „neuen Typus“, Frankfurt am Main 2011, S. 14.
- 21 Vgl. Vierneisel: Das Erinnerungsarchiv, Leipzig 1997, S. 136–144.
Ausgewählte Publikationen
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Bühler, Grit: Eigenmächtig, frauenbewegt, ausgebremst. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands und seine Gründerinnen (1945–1949), Frankfurt a.M./New York 2022.
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DFD (Hg.): Ein Jahr Arbeit deutscher Frauen für Einheit, Demokratie und Frieden. Bericht über das 1. Geschäftsjahr des DFD, Berlin 1948.
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Dietrich, Gerd: Kulturgeschichte der DDR, Bd.1 und 2, Bonn 2019.
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Müller-Enbergs, Helmut et. al. (Hg.): Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien, Berlin 2010, S. 1061.
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Rentmeister, Cäcilia (Cillie) / Perincioli, Cristina: Berlin, Women in Two Different Systems, Berlin (West) 1974. Manuskript für Vortrag und Publikation in USA. Erscheint auszugsweise auf deutsch: „1974 – Ein Blick über die Mauer. Maria Rentmeister im Gespräch“, in: Perincioli, Cristina: 1968 – Die bessere Hälfte. Aufbruch der Frauen in Berlin 1968-1974. Berlin 2015.
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Rentmeister, Maria: Beratung bei Generalmajor Kotikow, in: Schiel, Ilse / Milz, Erna: Im Zeichen des roten Sterns, hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin (DDR) 1974, S. 461–475.
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Rentmeister, Maria: Eine langgehegte Hoffnung ging in Erfüllung, in: Rosner, Fanny et. al.: Vereint sind wir alles, hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin (DDR) 1966, S. 232–263.
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Rentmeister, Maria: Kulturelle Beziehungen zu unseren Freunden, in: Schiel, Ilse: Die ersten Jahre. Erinnerungen an den Beginn der revolutionären Umgestaltungen, hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin (DDR) 1979, S. 320–343.
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Rentmeister-Rettmann, Maria: Im Exil erschlossen wir uns die Schätze der Kultur, in: Abusch, Alexander et. al.: …einer neuen Zeit Beginn, hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin (DDR)/Weimar 1981, S. 388–396.
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Pawlowski, Rita: Maria Rentmeister, in: Genth, Renate et. al.: Frauenpolitik und politisches Wirken von Frauen im Berlin der Nachkriegszeit 1945–1949, Berlin 1996, S. 313–315.
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Perincioli, Cristina: Berlin wird feministisch: Das Beste, was von der 68er Bewegung blieb, Berlin 2015.
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Vierneisel, Beatrice: Das Erinnerungsarchiv. Lebenszeugnisse als Quellengruppe im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, in: Sabrow, Martin (Hg.): Verwaltete Vergangenheit. Geschichtskultur und Herrschaftslegitimation in der DDR, Leipzig 1997, S. 117–144.
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Vierneisel, Beatrice, Jahnke, Rudolf: Ein Manager in der DDR. Aspekte der Kulturpolitik in den fünfziger Jahren, Schwerin 2002.
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Bühler, Grit (07.03.2024): (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR. Die frauenbewegte Gründerinnenzeit des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) 1945 - 1949, in:Bundeszentrale für Politische Bildung <https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeszentrale_f%C3%BCr_Politische_Bildung>, Deutschland Archiv.