Käthe Schirmacher Geboren 06.08.1865 in Danzig Gestorben 18.09.1930 in Meran

Über Käthe Schirmacher

Käthe Schirmacher lebte viele Jahre in Paris und bestritt ihren Unterhalt mit Vorträgen im Rahmen der Frauenbewegung und vielfältigen Publikationen. Ab 1904 engagierte sie sich für den Deutschnationalismus und versuchte, ihr feministisches und deutschnationales Engagement miteinander zu verbinden.

Ein äußerst umfangreicher Nachlass, zahlreiche Publikationen und Auseinandersetzungen mit Person und Werk bilden eine reichhaltige Grundlage für eine Annäherung an Käthe Schirmacher.1 Dabei gilt zu beachten, dass sie ein „Leben in Erwartung einer Biographie“2 führte und darüber waltete, welche Dokumente Teil ihres Nachlasses werden sollten, wo dieser aufbewahrt werden und wer ihre erste Biografie verfassen sollte.3

Bildungsbestrebungen und neue Beziehungsmodelle

Käthe Schirmacher stammte aus einer Danziger Kaufmannsfamilie, die jedoch im Gefolge von handelspolitischen Entwicklungen verarmte. Früh bot sich ihr jenes Dilemma, das ein zentrales Movens der Frauenbewegung war: Wer das eigene Ideal nicht in der Versorgungsehe sah, musste einen Beruf erlernen, ohne dass es die entsprechenden (Aus-) Bildungswege für Frauen gab. Ihre Bildungsambitionen – zunächst auf den Besuch eines Lehrerinnenseminars gerichtet – setzte Schirmacher gegen vielfältige Widerstände um. Ihr Leben war von steter Bildungs- und Arbeitsmigration geprägt. Sie ging zum Studium nach Paris. Unterstützt wurde sie in dieser Zeit vor allem durch Otto Münsterberg, ihren Schwager jüdischer Herkunft. 1887 bestand sie die ‚agrégation‘, das Oberlehrer_innenexamen. An ihren Stationen Paris und Liverpool sowie später Zürich wohnte sie mit wechselnden Frauen zusammen, die sich um sie, beziehungsweise den gemeinsamen Haushalt, kümmerten und später auch als Sekretärinnen fungierten. Diese Beziehungen können mit dem zeitgenössischen Konzept der Gesellschafterin verknüpft werden, zugleich lassen Rollenaufteilung, Gefühle und Abhängigkeiten eheähnliche Beziehungen erkennen und es bestand ein deutliches Machtgefälle – nicht zuletzt aufgrund früherer Lehrerin-Schülerinnen-Verhältnisse.4 1893 begann sie ein Studium der Romanistik an der Universität Zürich und promovierte dort 1895 ‚magna cum laude‘.

Arenen der Frauenbewegung  

Käthe Schirmacher, die wiederholt mit ihrem Plan einer Universitätskarriere scheiterte, verfasste Ende der 1880er-Jahre erste Beiträge zur Frauenfrage und trat in persönlichen Kontakt mit Hedwig Dohm, Hedwig Kettler, Minna Cauer, Auguste Schmidt, Josefine Friederici und Helene Lange.5 Um 1890 wurde sie Mitglied im Frauenverein Reform. Zunehmend machte sie sich in der Frauenbewegung und in der medialen Öffentlichkeit einen Namen – als Journalistin, Schriftstellerin, Wissenschaftlerin, Rednerin und Frauenbewegungsaktivistin. Durch ihre Präsenz in den damit verbundenen Räumen veränderte sie sowohl die Räume selbst als auch Frauen zugeschriebene Rollenbilder. Ihre ‚Arenen‘ – zugleich Bühne und Kampfplatz – fand sie in Debatten zu Streitfragen der Frauenbewegung.6 Der Begriff der Arena betont die Theatralität politischer Praxis und fokussiert auf textuelle wie außertextuelle Strategien der Herstellung von Relevanz.7 Ihre ersten Kämpfe focht sie in der Arena der Frauenbildung. Sie machte ihre Studienabschlüsse zum öffentlichen Ereignis und die Frauenbewegung sah mit Schirmachers Erfolg ein Exempel für das Bildungspotenzial von Frauen statuiert.8 Ergebnisse von Schirmachers sozialwissenschaftlicher Auseinandersetzung mit Frauenarbeit erschienen in renommierten französischen und deutschen Fachzeitschriften. Neben Frauenbildungsmöglichkeiten forderte sie auch Gesetze zum Schutz der Arbeiterinnen, eine Entlohnung der Hausarbeit und deren Anerkennung als Beruf.9

Käthe Schirmacher: Die moderne Frauenbewegung, 1909
Käthe Schirmacher: Der praktische Nutzen der Frauenbewegung, 1910

Schirmacher setzte sich für eine radikale Ausrichtung der Frauenbewegung ein, hielt aber Kontakte zu gemäßigten Vertreterinnen aufrecht und nutzte Vortrags- und Publikationsforen beider  Flügel, um ihr Einkommen zu sichern. Eine weitere Arena war ihr Kampf gegen die Prostitution und das Engagement für den Abolitionismus. In dieser Bewegung war sie Vermittlerin zwischen den französischsprachigen Zentren der International Abolitionist Federation in Paris und Genf und den deutschsprachigen Ländern.10 An Schirmachers Positionierungen zum Frauenwahlrecht und zum Wahlrecht  im Allgemeinen, die sie widersprüchlich und in Abhängigkeit von ihrem Gegenüber immer wieder neu formulierte, entzündeten sich mehrfach Debatten unter den Frauenstimmrechtlerinnen in Deutschland und auf transnationaler Ebene. 1903 wurde sie aufgrund ihrer Kritik am allgemeinen Wahlrecht aus dem Vorstand des Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht ausgeschlossen.11

Käthe Schirmacher: Die Frauenfortschritte in der deutschen Gemeinde, 1911

Ab 1906, insbesondere aber mit ihrem Werk Die Suffragettes (1912), verteidigte sie die militante Taktik der britischen Suffragetten und stand damit in Opposition zum gemäßigten Flügel der Frauenbewegung in Deutschland, der diese Methoden ablehnte. Länderübergreifende Praktiken waren für alle Handlungsräume Schirmachers zentral. Einerseits profitierte sie von ihrer Stellung als transnationale Vermittlerin, Übersetzerin und Berichterstatterin, andererseits begab sie sich dadurch zu einer Zeit, als eine eindeutige nationale Zuordnung innerhalb der Frauenbewegung gefragt war, in eine heikle Position.12 Insbesondere in ihrem Einsatz für das Frauenwahlrecht und in ihren deutschnationalen Bestrebungen fand Schirmacher in Klara Schleker, die sie 1903 kennengelernt hatte und mit der sie nach ihrer Rückkehr aus Paris 1910 ein Haus in Marlow in Mecklenburg teilte, eine tatkräftige Mitarbeiterin, Lebensgefährtin und intime Partnerin.13

Käthe Schirmacher mit ihrer Lebensgefährtin Klara Schleker, 1917

Hinwendung zum Deutschnationalismus

Ein zentrales Moment in Schirmachers Auto/Biografie – der Begriff betont die Interdependenzen zwischen beiden Textgattungen14 –  ist ihre immer deutlicher wahrnehmbare Hinwendung zum Deutschnationalismus und Antisemitismus ab 1910. In ihrer 1921 veröffentlichten Autobiografie Flammen umschrieb Schirmacher ihren Weg von der liberalen Frauenbewegung zum völkischen Nationalismus mit dem Motiv einer „Wetter- oder Sonnenwende“15. Damit stellte sie ihre Positionierung weniger als eine Konversionsgeschichte denn als eine Reaktion auf einen gesellschaftlich-politischen Wandel dar.16 Am Engagement Schirmachers und ihres Umfeldes lässt sich zeigen, dass es Verbindungen zwischen liberaler Frauenbewegung und radikalem Nationalismus gab, dass die Idee einer Unvereinbarkeit beider Bewegungen erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entstand und nicht zuletzt dem Blick zurück sowie einem westlichen Standpunkt geschuldet ist.

Schirmachers zunehmend kontroverse Positionen wurden in ihren breit gefächerten Handlungsräumen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wahrgenommen.17 Reaktionen auf ihre polenfeindlichen Publikationen in der Zeitschrift L’Européen und deren Nachfolgeblatt Le Courrier Européen erhielt sie – etwa von der polnischen Gemeinde in Paris – ab 190518, auf ihre deutschnationalen Positionen vonseiten Lida Gustava Heymanns als einer der Vertreterinnen des radikalen Flügels der Frauenbewegung nachweislich ab 1906/190719 und auf ihre antisemitischen Positionen etwa von einer Lehrerin aus Danzig, der Heimatstadt Schirmachers, 1918. Besagte Lehrerin brachte ihre Empörung über einen antisemitischen Vortrag Schirmachers im Wahlkampf für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) zum Ausdruck und machte dabei explizit, wie verletzend ihre Worte für jüdische Mitbürger gewesen seien und für Schirmachers bereits verstorbenen Schwager jüdischer Herkunft Otto Münsterberg gewesen wären.20 Auch ihre Nichte Anna Marx distanzierte sich aufgrund ihres Antisemitismus von ihr.21 Bei der Auseinandersetzung zwischen Heymann und Schirmacher ist bemerkenswert, dass dennoch eine Koalition möglich war: Einig waren sie sich in der Verteidigung der britischen Suffragetten.22 Erst der Beginn des Ersten Weltkriegs führte zu einem dauerhaften Bruch zwischen jenen, die sich für Pazifismus und internationale Zusammenarbeit einsetzten, und jenen, die wie Schirmacher Propaganda für Krieg und Deutschnationalismus betrieben.

Weibliche Abgeordnete der DNVP, Weimarer Nationalversammlung, 1919/1920

Im Ersten Weltkrieg engagierte sich Schirmacher in einer Reihe völkischer Organisationen und hielt für diese Vorträge, zum Teil an der Front. 1918 wurde sie nach einem antisemitischen Wahlkampf Abgeordnete   der Weimarer Nationalversammlung der DNVP. Bis zu ihrem Tod 1930 publizierte sie zu Ostmarkenthemen – ,Ostmark‘ ist ein von nationalistischen Kreisen geprägter Begriff zur Legitimierung einer Politik der sogenannten Germanisierung polnischsprachiger Gebiete im Deutschen Reich – sowie Frauenfragen und setzte sich für eine völkische Frauenbewegung ein.

Rezeptionsgeschichte

Schirmacher wurde zunächst vor allem von völkischen Frauen bzw. Nationalsozialistinnen rezipiert.23 Die Zweite Frauenbewegung bezog sich um 1975 im Zuge der Hausarbeitsdebatte auf Schirmacher und ihre Forderung nach Lohn für Hausarbeit.24 Seit dieser Zeit setzten sich Forscher_innen mit ihrer Biografie, ihrem radikalen Nationalismus und ihren diversen Beiträgen zur Frauenbewegungsgeschichte auseinander.25 1980 begann die Auseinandersetzung mit Schirmachers Leben und Werk vonseiten der Frauen- und Lesbenbewegung, die dazu führte, dass sie und Klara Schleker retrospektiv im Gestus  einer nachträglichen Identitätszuschreibung als einziges bestimmt lesbisches Paar der Frauenbewegung  imaginiert wurden.26 In jüngster Zeit gibt es wieder vermehrt Forschungsprojekte, die sich Käthe Schirmacher unter verschiedensten Blickwinkeln widmen.27

 

Veröffentlicht: 13. September 2023
Lizenz (Text)
Verfasst von
Dr. Corinna Oesch

geb. 1976, Historikerin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Projektleiterin im FWF-Projekt „Frauen schreiben Frauenbewegungsaktivistinnen, ~ 1870–1930“. Forschungsschwerpunkte: Frauenbewegungen, Auto/Biografieforschung, transnationale Geschichte

Empfohlene Zitierweise
Dr. Corinna Oesch (2024): Käthe Schirmacher, in: Digitales Deutsches Frauenarchiv
URL: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/kaethe-schirmacher
Zuletzt besucht am: 09.02.2025
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Rechteangabe
  • Dr. Corinna Oesch
  • Digitales Deutsches Frauenarchiv
  • CC BY-SA 4.0

Netzwerk von Käthe Schirmacher

Zitate von Käthe Schirmacher

Biografie von Käthe Schirmacher

1902
06.08.1865

Geburt in Danzig

1883

Abschluss des Lehrerinnenseminars in Danzig

1885 - 1887

Deutsch-Studium an der Sorbonne in Paris

1888 - 1889

Oberlehrerin in Deutsch und Französisch an der Blackburnehouse Highschool und Englisch-Studium am University College in Liverpool

1890

Schirmacher scheint als Mitglied des Frauenvereins Reform auf

1891

Schirmacher wirkt an den vom Verein Frauenwohl in Danzig eingerichteten Realkursen mit und verbindet sie mit Korrespondenzkursen

1891

Ihre erste Novelle „Die Libertad“ erscheint anonym

1893 - 1895

Studium der Romanistik in Zürich

1893

Ihr Roman „Halb“ erscheint

1893

Schirmacher besucht den Internationalen Frauenkongresses in Chicago

1895 - 1910

Lebt als Journalistin und Schriftstellerin in Paris und fährt in den Wintermonaten als Vortragsreisende durch Europa

1896

Schirmacher vertritt mehrere deutsche Frauenvereine beim Congrès féministe international in Paris

1896

Schirmacher nimmt am „Internationalen Kongress für Frauenwerke und Frauenbestrebungen“ in Berlin teil

1896

Veröffentlichung von „Herrenmoral und Frauenhalbheit“ und „Züricher Studentinnen“

Teilnahme an Internationaler Frauenkongress als Teilnehmerin

1897

„Theophile de Viau. Sein Leben und seine Werke (1591-1626)“ und „Aus aller Herren Länder. Gesammelte Feuilletons“ erscheinen

1897 - ca. 1901

Mitarbeit in der von Marguerite Durand herausgegebenen Tageszeitung „La Fronde“

1898

Schirmacher nimmt am Kongress der IAF in London teil

1898

Voltaire. Eine Biographie“ und „Le féminisme aux États-Unis, en France, dans la Grande-Bretagne, en Suède et en Russie » erscheinen

1899

Teilnahme am Kongress der IAF in Genf

1899

ICW-Kongress in London: Tritt als Rednerin auf und ist mit organisatorischen Funktionen betraut; gehört einer Gruppe von etwa 20 Kongressteilnehmerinnen an, die am Rande des ICW-Kongresses die Gründung der „Union internationale des femmes progressistes“ vorantreiben; Schirmacher wird ‚honorary secretary‘ dieser kurzlebigen Organisation

1899

Veröffentlicht „Salaires de femmes“

1900

Veröffentlicht „Paris!“

1900

Organisatorische Tätigkeit beim Aufbau einer internationalen Bibliothek zu Frauenwerken im Palais de la Femme im Rahmen der Weltausstellung in Paris

1901

Teilnahme am Kongress der IAF in Lyon als Vertreterin der Föderationsgruppe Hamburg und des Vereins Frauenwohl Berlin

1902

Mitgründerin des Deutschen Vereins für Frauenstimmrecht

1902

„Le travail des femmes en France“ erscheint

1903

Schirmacher nimmt als Delegierte Deutschlands an der Generalversammlung der IAF in London teil

1903 - 1930

Ab 1903 Korrespondenz, ab 1906 intime Beziehung mit Klara Schleker

27. Januar 1904

Schirmacher wird bei der Generalversammlung des VFF in Abwesenheit in den Vorstand gewählt

1904

Schirmacher nimmt am Internationalen Frauenkongress in Berlin und am Gründungskongress der IWSA teil

1904

Schirmacher nimmt am IAF-Kongress in Dresden als Rednerin und Übersetzerin teil

1904

„Die Frauenbewegung. Ihre Ursachen, Ziele und Mittel“ erscheint

1905

Schirmacher nimmt am Dritten Verbandstag fortschrittlicher Frauenvereine in Berlin teil

5. Oktober 1925

Schirmacher tritt als Rednerin auf der Generalversammlung des Deutschen Verbands für Frauenstimmrecht auf

1905

„Les Travailleurs du bois de Danzig“, Die Frauenarbeit im Hause, ihre ökonomische, rechtliche und sociale Wertung“ und „Die moderne Frauenbewegung. Ein geschichtlicher Überblick“ erscheinen

1906

Schirmacher nimmt am Kongress der IWSA in Kopenhagen teil

1907

Mitgründerin der Liberalen Frauenpartei

1907

Schirmacher nimmt an der Zweiten Generalversammlung des Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht in Frankfurt am Main teil

1908

Mitgründerin des Mecklenburgischen Landesvereins für Frauenstimmrecht

1908

„La spécialisation du travail par nationalité à Paris“ erscheint

1908

Schirmacher nimmt an der Generalversammlung des Deutschen Frauenvereins für die Ostmarken teil

1909

Schirmacher nimmt am Kongress der IWSA in London teil, Abwahl aus dem Vorstand der IWSA

1910

Übersiedlung von Paris nach Marlow in Mecklenburg, ihre Buch „Moderne Jugend. Ein Wegweiser für den Daseinskampf“ erscheint

1911

Schirmacher nimmt am Kongress der IWSA in Stockholm teil

1911

„Das Rätsel Weib. Eine Abrechnung“ erscheint

1912

„Die Suffragettes“ und „The Modern Woman’s Rights Movement. A Historical Survey“ erscheinen

Okober 1913

Schirmacher nimmt an der Generalversammlung des Deutschen Verbands für Frauenstimmrecht in Eisenach teil

ab Herbst 1914

Zweitwohnsitz in Berlin zur besseren Unterstützung der Kriegsaktivitäten

1914 - 1915

Schirmacher ist für die Frauenbank (Genossenschaftsbank selbständiger Frauen) aktiv

1915

Ihre Denkschriften „Die deutsche Vertretung im Ausland“ und „Deutsche Erziehung und feindliches Ausland“ erscheinen

1917

Engagement für die nationalistische Deutsche Vaterlandspartei, Veröffentlichung von „Völkische Frauenpflichten“

1918

Vertreterin der DNVP in der Nationalversammlung in Weimar

1918

Veröffentlichung von „Frauendienstpflicht“

Ende 1918

Geht gemeinsam mit Klara Schleker nach Danzig, um mit Agitation und Gewalt Abtrennung Danzigs von Deutschland zu verhindern

1920

Schirmacher ist Mitverfasserin des Gründungsaufrufes des „Ring nationaler Frauen“

1921

Veröffentlichung ihrer Autobiografie „Flammen. Erinnerungen aus meinem Leben“

1923

Veröffentlicht „Unsere Ostmark. Eine Studie“

1925

Veröffentlicht „Von Mann und Weib. Einführung in den Gedankeninhalt von Dr. M. Vaertings Schrift ‚Neubegründung der Psychologie von Mann und Weib‘“

1930

Überschreibt ihren Nachlass der Universitätsbibliothek Rostock, verstirbt in Meran in Südtirol

18.09.1930

Tod in Meran

Fußnoten

  1. 1 Universitätsbibliothek Rostock, Nachlass Käthe Schirmacher (Verfilmung: H. G. Fischer-Verlag); Gehmacher, Johanna / Heinrich, Elisa / Oesch, Corinna (Hg.): Die vielen Biographien der Käthe Schirmacher – eine virtuelle Konferenz, Zugriff am 28.2.2023, unter: http://schirmacherproject.univie.ac.at/die-vielen-biographien-der-kaethe-schirmacher/; Gehmacher, Johanna / Heinrich, Elisa / Oesch, Corinna: Käthe Schirmacher. Agitation und autobiografische Praxis zwischen radikaler Frauenbewegung und völkischer Politik, Wien/Köln/Weimar 2018 (https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.7767/9783205208280).
  2. 2 Pletsch, Carl: On the Autobiographical Life of Nietzsche, in: Moraitis, George (Hg.), Psychoanalytic Studies of Biography, Madison, Conn. et al. 1987, S. 405¬–434, hier S. 415.
  3. 3 Krüger, Hanna: Die unbequeme Frau. Käthe Schirmacher im Kampf für die Freiheit der Frau und die Freiheit der Nation, 1865–1930, Berlin 1936; Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis zwischen radikaler Frauenbewegung und völkischer Politik, Wien/Köln/Weimar 2018, S. 14 und 514–518 (Gehmacher / Heinrich).
  4. 4 Ebenda, S. 207–216 (Heinrich).
  5. 5 Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 90–93 (Gehmacher).
  6. 6 Ebenda, S. 284 (Oesch).
  7. 7 Ebenda, S. 32 (Gehmacher).
  8. 8 Ebenda, S. 87 f. (Gehmacher); Gehmacher, Johanna: Im/possible Careers. Gendered Perspectives on Scholarly Personae around 1900, in: The European Journal of Life Writing, 11. Jg., 2022, S. 70–102, hier S. 81.
  9. 9 Ebenda, S.291–308 (Oesch).
  10. 10 Ebenda, S. 333 (Oesch).
  11. 11 Ebenda, S. 354 (Oesch).
  12. 12 Ebenda, S. 410–412 (Oesch); Gehmacher, Johanna, In/Visible Transfers: Translation as a Crucial Practice in Transnational Women's Movements around 1900, in: German Historical Institute London Bulletin, 41. Jg., 2019, H. 2, S. 3–44 (https://perspectivia.net/receive/pnet_mods_00004911).
  13. 13 Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 227–229 (Heinrich); Heinrich, Elisa: Intim und respektabel. Homosexualität und Freundinnenschaft in der deutschen Frauenbewegung um 1900, Göttingen 2022, S 125–142.
  14. 14 Stanley, Liz: The Autobiographical I. The Theory and Practice of Feminist Autobiography, Manchester et al. 1992.
  15. 15 Schirmacher, Käthe: Flammen. Erinnerungen aus meinem Leben, Leipzig 1921, S. 37.
  16. 16 Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 478–487 (Gehmacher).
  17. 17 Ebenda, S.187 (Heinrich).
  18. 18 Ebenda, S. 388 f. (Oesch).
  19. 19 UB Rostock, Nl Sch 992/030, Käthe Schirmacher an Lida Gustava Heymann, 22.8.1906; Nl Sch 992/017-019, Lida Gustava Heymann an Käthe Schirmacher, Mai bis Juni 1907; Nl Sch 3/020, Lida Gustava Heymann an Käthe Schirmacher, 9.6.1907. Vgl. Gehmacher et al., Agitation, S. 392 (Oesch).
  20. 20 Nl Sch 597/011, Elisabeth Bentau an Käthe Schirmacher, 17.12.1918. Vgl. Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 186 (Heinrich).
  21. 21 Nl Sch 63/006, Anna Marx an Käthe Schirmacher, 8.2.1919. Vgl. Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 187 (Heinrich).
  22. 22 Ebenda, S. 372–377 (Oesch).
  23. 23 Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 14 f. (Gehmacher / Heinrich).
  24. 24 Bock, Gisela / Duden, Barbara: Arbeit aus Liebe – Liebe als Arbeit. Zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus, in: Tröger, Annemarie (Hg.): Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen, Juli 1976, Berlin 1977, S. 118–199.
  25. 25 Ebenda, S. 18 f. (Gehmacher / Heinrich); Gehmacher, Johanna, „Macht/Lust – Übersetzung und fragmentierte Traditionsbildung als Strategien zur Mobilisierung eines radikalen Feminismus“, in: Schaser, Angelika / Schraut, Sylvia / Steymans-Kurz, Petra (Hg.): Erinnern, vergessen, umdeuten? Europäische Frauenbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt/New York 2019, S. 95–123.
  26. 26 Gehmacher et al. (Hg.): Agitation und autobiografische Praxis, S. 17 (Gehmacher / Heinrich); ebenda, S. 195–200 (Heinrich).
  27. 27 Etwa: Engagement und Professionalisierung. Käthe Schirmacher (1865–1930) – Selbstentwürfe zwischen radikaler Frauenbewegung und völkischem Nationalismus (Projektleiterin: Johanna Gemacher), Intim und respektabel. Homosexualität und Freundinnenschaft in der deutschen Frauenbewegung um 1900 (Dissertationsprojekt von Elisa Heinrich), Frauen schreiben Frauenbewegungsaktivistinnen, ~ 1870–1930 (Projektleiterin: Corinna Oesch), Translating Feminism. Biographical Practices and Cultures of Transnational Mediation before the First World War (Johanna Gehmacher).

Ausgewählte Publikationen